spandau-arcaden
Die genetische
Darstellung unterscheidet sich von der historischen so: In ihr ist nicht
von zeitlichem Nach- einander die Rede, sondern von sinnhaften
Bedingungsverhältnissen.
Von der logischen Darstellung unterscheidet sie, dass sie keine (durch wen? mit welchem Recht?) definierten
Begriffe verwendet, denn die sind statisch und lassen sich nur durch
die Schlussregeln verknüpfen, doch die sind rein formal. Die Absicht, in der sie verknüpft werden, kommt unkontrolliert von außen. Die Anwendung der Logik ist willkürlich, aber sie verbirgt es.
In der genetischen Darstellung gehen dagegen Vorstellungen aus einander hervor, das Vorstellen ist lebendige Tätigkeit, die selber absieht
und die, nachdem sie A gesagt hat, B sagen müsste - sofern sie nicht
ganz aufhören will. Ihr Forstschreiten ist notwendig. Die logische
Darstellung ist statisch, die genetische ist dynamisch. Und wenn es
darum geht, das Bewusstsein aus sich zu verstehen, ist die dynamische am Platz; aber nur da.
27. 7. 17
Real ist, was sich dynamisch darstellen lässt - weil nur das Handeln real ist.
Die ontologische Frage wäre damit geklärt.
Doch was es taugt ist damit nicht entschieden. Ob das Handeln gut oder schlecht war, erweist sich an seinem Resultat. Was immer die Absicht gewesen sein mag - als Zweck erweist sich allein das Ergebnis. Es ist das, was zu bewerten ist; nicht das Tätige am Handeln, sondern ein zur Ruhe Gekommenes. Eine geronnene Handlung. Der realisierte Zweck ist als solcher Begriff.
Nicht zur Darstellung der Handlung brauchen wir den Begriff, sondern zu ihrer Bewertung. Der Standpunkt der Kritik ist ein statischer.
Das ist wohl zugleich das Schwierige an der Transzendentalphilosophie. Nicht nur wechselt sie unentwegt zwi- schen erster und zweiter semantischer Ebene. Obendrein ist ihr Modus auf der ersten Ebene ein dynamischer - Vorstellen; und auf der zweiten ein statischer: Begriff. Das ist jederzeit zu unterscheiden: Dynamisch ist das zu Messende, statisch ist das Maß.
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