Joshua Reynolds, Self
Wenn man das Element der Intention aus der Sprache entfernt, so bricht damit ihre ganze Funktion zusam- men.
Das Wesentliche an der Intention, an der Absicht, ist das Bild. Das Bild des Beabsichtigten.
Es kann sein, als brächte man mit der Absicht ein unkontrollierbares, sozusagen metaphysisches Element in unsere Betrachtung. Der wesentliche Unterschied der Bild-Auffassung Russells, Ogden und Richards' ist aber, dass jene das Wiedererkennen als das Erkennen einer internen Relation sieht, während diese das Wiedererken- nen für ein externe Relation hält.
D. h., für mich sind in der Tatsache, dass ein Gedanke wahr ist, nur zwei Dinge involviert, nämlich der Gedan- ke und die Tatsache; für Russell dagegen drei, nämlich, Gedanke, Tatsache und ein drittes Ereignis, welches, wenn es eintrifft, eben das wiederkennen ist. Dieses dritte Ereignis, gleicham die Stillung des Hingers (die zwei andern sind deer Hunger und das Essen eine bestimmten Speise), dieses dritte Ereignis könnte zum Besipiel das Auftreten eines Gefühls der Freude sein. Es ist hier ganz gleichgültig, wie wir dieses dritte Ereignis beschrei- ben; für das Wesen der Theorie ist das ohne Bedeutung.
Die Kausalität zwischen Sprache und Handlung ist eine externe Relation, während wir eine interne Relation brauchen.
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Wittgenstein, Philosophische Bemerkungen, Franfurt/M, 1984, S. 63f.
Nota. - Die interne Relation ist das Wollen, das, indem es zugleich ein Machen ist, zu einer externen Relation wird. Darauf kommt er aber nicht, weil er dem zu Grunde liegend sich ein Ich vorstellen müsste.
Doch kommt ein Ich nach W. erst dadurch in die Philosophie, 'dass die Welt meine Welt ist' (Tractatus, 5. 642 ), und von einer Welt war hier noch gar nicht die Rede; also auch nicht von einem Ich, 'dessen' sie wäre. Das Ich kam indessen schon 'zu Stande', indem es sich ein/em Nichtich entgegensetzte. Aus beiden wurde eine Welt. Ein Tun und daher ein Tätiges ist immer schon vorausgesetzt. Doch ein Tätiges tut nie überhaupt. Es tut immer die- ses oder das. Was es werden soll, bestimmt es in einem Bild. Im Machen wird es das Bild nach-machen - und, wenn alles gut geht, wiedererkennen.
Wenn man die Intention aus der Sprache entfernt, so bricht ihre ganze Funkion zusammen.
Wenn man die Intention aus dem Denken entfernt, so bricht seine ganze Funktion zusammen.
Wenn man die Intention aus dem Bilden entfernt, dann gibt es kein Bild.
JE
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