Courbet, Holzfäller
Tätigkeit ist die eigentliche Realität. (Weder Gegenstand noch Zustand sind allein rein zu denken. Durchs Reflektieren mischt sich das Entgegengesetzte hinein und selbst schon durchs Streben – Begehren – denn beides sind identische Handlungen. Der Begriff der Identität muss den Begriff der Tätigkeit enthalten – des Wechsels in sich selber. Zwei Zusammengesetzte sind die höchste Sphäre, zu der wir uns erheben können.)
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Novalis, "Fichte-Studien", in: Gesammelte Werke, Herrliberg-Zürich 1945, Bd. 2, S. 83
Nota. - Ist der Mensch an und für sich anschauend? Angenommern, er wäre nicht an und für sich tätig, so bliebe ihm vor langer Weile nichts als das Anschauen, um sein Leben hinter sich zu bringen. Das hat er gottlob nicht nötig, denn an und für sich ist er tätig. Anschauend ist er auf jeden Fall; aber eben stets als ein Tätiger. Und nur, weil er tätig ist, stößt er auf einen Gegen-Stand. Der bloß Anschauende kann, was er sieht, liegen lassen, ohne es zu für wahr zu nehmen. Der Tätige hat einen Gegenstand für sich. Und der ist es, den er anschaut; er schaut ihn an als Gegenstand seiner Tätigkeit.
Tätig wäre er nicht ohne Absicht. Was also schaut er an, wenn er den Gegenstand seiner Tätigkeit anschaut? Er schaut an die Vergegenständlichung seiner Absicht.
So ist es unmittelbar.
Wenn er nun betrachtet, was er angeschaut hat, kann er einen Gegenstand und eine Absicht unterscheiden, da aber nun die Absicht objektiviert ist, erscheint sie ihm als Begriff. In der Reflexion treten beide auseinander. Ontolo- gisch scheinen Sein und Sinn getrennt und gleich ursprünglich - während 'in Wahrheit' doch die Tätigkeit 'als erste da' war.
JE
Nota. - Ist der Mensch an und für sich anschauend? Angenommern, er wäre nicht an und für sich tätig, so bliebe ihm vor langer Weile nichts als das Anschauen, um sein Leben hinter sich zu bringen. Das hat er gottlob nicht nötig, denn an und für sich ist er tätig. Anschauend ist er auf jeden Fall; aber eben stets als ein Tätiger. Und nur, weil er tätig ist, stößt er auf einen Gegen-Stand. Der bloß Anschauende kann, was er sieht, liegen lassen, ohne es zu für wahr zu nehmen. Der Tätige hat einen Gegenstand für sich. Und der ist es, den er anschaut; er schaut ihn an als Gegenstand seiner Tätigkeit.
Tätig wäre er nicht ohne Absicht. Was also schaut er an, wenn er den Gegenstand seiner Tätigkeit anschaut? Er schaut an die Vergegenständlichung seiner Absicht.
So ist es unmittelbar.
Wenn er nun betrachtet, was er angeschaut hat, kann er einen Gegenstand und eine Absicht unterscheiden, da aber nun die Absicht objektiviert ist, erscheint sie ihm als Begriff. In der Reflexion treten beide auseinander. Ontolo- gisch scheinen Sein und Sinn getrennt und gleich ursprünglich - während 'in Wahrheit' doch die Tätigkeit 'als erste da' war.
JE
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