Dienstag, 14. August 2018

Meine Welt und die Frage nach dem Sinn.

haymon

…Ich weiß, dass diese Welt ist. Dass ich in ihr stehe wie mein Auge in seinem Gesichtsfeld. Dass etwas an ihr problematisch ist, was wir ihren Sinn nennen. Dass dieser Sinn nicht in ihr liegt, sondern außer ihr. Dass das Leben die Welt ist. Dass mein Wille die Welt durchdringt.
Luidwig Wittgenstein, Tagebücher, Werkausgabe Bd. 1, S. 167 [11. 6. 1916]
 
Das Ich tritt in die Philosophie dadurch ein, dass die Welt "meine Welt" ist.

ders., Tractatus, 5. 642
 
Der Sinn der Welt muss außerhalb ihrer liegen. In der Welt ist alles, wie es ist, und geschieht alles, wie es ge- schieht; es gibt in ihr keinen Wert – und wenn es ihn gäbe, so hätte er keinen Wert. Wenn es einen Wert gäbe, der Wert hat, so muss er außerhalb alles Geschehens und So-Seins liegen. Denn alles Geschehen und So-Sein ist zu- fällig.
ebd., 6.41

Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.
ebd., 6.44

Meine Art des Philosophierens… – Diese Methode ist im Wesentlichen der Übergang von der Frage nach der Wahrheit zur Frage nach dem Sinn.
ders., Vermischte Bemerkungen, Frankfurt a. M. 1994 ,  S. 21 [ca. 1929]

Ich glaube, meine Stellung zur Philosophie dadurch zusammengefasst zu haben, indem ich sagte: Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten.
ebd., S. 58 


Nota. - Wenn man von einem Philosophen sagen kann, man wisse nicht, in welchem Sinn er seine Wörter ge- braucht, so ist es Wittgenstein. Man weiß nicht einmal, in welchem Sinn er sich einen Philosophen nennt.
JE


 

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