Donnerstag, 2. August 2018

Es gibt kein "Ding" - schon gar nicht an sich.

 
Das »Ding an sich« widersinnig. Wenn ich alle Relationen, alle »Eigenschaften«, alle »Tätigkeiten« eines Dinges wegdenke, so bleibt nicht das Ding übrig: weil Dingheit erst von uns hinzufingiert ist aus logischen Bedürfnissen, also zum Zweck der Bezeichnung, der Verständigung (zur Bindung jener Vielheit von Relationen, Eigenschaf- ten, Tätigkeiten).
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Nietzsche, Aus dem Nachlass der Achtziger Jahre, N° 14 


Nota. - Fichte bemerkt, dass es nach Kant nur ein, und nicht mehrere Dinge-an-sich geben könnte: denn mit seinen Qualitäten ist im Ansich auch seine Quidditas hinweggedacht; sein Unterschied zu allem Andern, seine 'Dieselbigkeit'. (Allerdings wäre auch seine Ein/heit nicht 'gesetzt'.)
  
Man erkennt an diesem Punkt, dass Kants Ding-an-sich nicht, wie seit Hegel vermutet, von der platonisch-spinozistischen Idee, sondern aus der Leibniz-aristotelischen Entelechie  herkommt.
JE







Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE   

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