Montag, 8. Oktober 2018
Mein Vermögen ist Eins.
Mein Vermögen ist eins: alles, was ich vermag. Ob es phylogenetisch oder ontogenetisch bedingt ist, ob es mir angestammt wurde oder ob ich es spontan und individuell erworben habe, merkt man ihm selbst nicht an.
Verschieden sind die Gegenstände, auf die ich es anwende, und verschieden wohl auch die Weisen der Anwen- dung. Ähnliche Anwendungsweisen schaffen Ähnlichkeiten zwischen Gegenständen, die ich so zu Klassen zu- sammenfassen kann.
Bin ich soweit einmal gekommen, mag es aussehen, als sei mein Vermögen selbst in Klassen unterschieden. Namentlich in ein Erkenntnisvermögen, durch das ich mit Hilfe von Begriffen an den Gegenständen meine Zwecke realisiere, und eine zweckfreie Anwendung, die 'ohne Interesse gefällt'. Letztere fasse ich auf als mein Vermögen. Ob und wie das eine oder das andere in Anspruch genommen wurde, lässt sich immer erst am ein- zelnen Fall und nachträglich unterscheiden.
2. September 2013
Von Paul Watzlawik stammt der Satz, wer als einziges Werkzeug einen Hammer habe, dem kämen alle Proble- me wie Nägel vor. Umgekehrt ist es auch so. Wer einen Nagel in die Wand schlagen will, dem kann alles als Hammer dienen.
Na schön, alles nicht. Wer Durst hat, dem hilft kein Hammer, und mit einem Schnupftuch kann ich keinen Nagel in die Wand schlagen. Was als Hammer taugt, entscheidet sich am Nagel und an der Wand, womit ich mich schneuzen kann, bestimmt die Empfinglichkeit meiner Nase.
Ja, und natürlich mein Geschick. Was ich vermag, hängt stets von Vielem ab, und ob oder ob nicht, erweist immer erst der Versuch. Manchmal staune ich selber.
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