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A und O der Philosophie: Der Mensch
ist das einzige Tier, dass sich mit seinem Dasein nicht begnügen kann.
Es füllt ihn nicht aus, weil er das einzige Lebewesen ist, das nicht
(mehr) an seinem angestammten Platz lebt, wo er hingehört und der ihm
seine Bestimmung vorgibt, die er nur noch zu erfüllen hat. Er lebt in
einer Welt, die keine Grenzen hat, die er ausfüllen könnte.
In der Welt fühlt er sich ständig unterwegs
und nie an seinem Platz. Der eine kommt sich als geworfen vor, der
andere als ausgesandt; und keiner aufgehoben. Dazwischen spielt sich
alle Philsophie ab.
Das A selber ist noch kein philosophisches Problem, sondern ein entwicklungsgeschichtlicher Sachverhalt.
aus e. Notizbuch, Frühsommer 09
Weitergehen müsste es mit O: der sekundären Freisetzung des Menschen durch das Ende der industriellen Zivi- lisation in der digitalen Revolution; dazwischen liegt die selbstgebaute Umweltnische der Arbeitsgesellschaft. - Soweit die anthropologische Basis allen Philosophierens.
Es beginnt mit der Frage, wohin. Darauf
folgen viele - erst mythische, dann religiöse, schließlich vernünftige -
Antworten, doch selbst die vernünftigen Antworten können der Kritik schließlich nicht standhalten. Und am Schluss steht doch wieder nur die Frage: wohin. Der einzig positive Ertrag der Kritik ist der: Nach dem Wohin ist nicht in der Welt zu suchen, sondern findet sich mit dem Gehen selbst.
29. 10. 14
Ach, der Weg ist das Ziel? Das wusste man vorher, das ist nicht originell. - Nein, ist es nicht. Nach der Kritik wis- sen wir aber, dass es nicht nur anders nicht sein kann, sondern dass es eine Sache unserer Freiheit ist, was wir dar- aus machen. Und da gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten. Nihilistisch sind sie alle: Die eine, gottergebene, fügt sich untätig in ihr Los und harrt der Dinge, die da kommen. Das ist der religiöse Weg. Die zweite, existenzi- alistische, fühlt sich geworfen und ist stets auf das Schlimmste gefasst. Sie ist pathetisch und selbstbezogen und po- siert mehr als dass sie handelt. Die dritte ist der artistische. Sie schafft der Schönheit halber, weil sie sich selbst begründet, und weil gewissere Gründe nun mal nicht vorliegen.
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