Montag, 1. Oktober 2018

Gedanken lesen.


Wird jemals ein Mensch (oder eine Maschine) eines Andern Gedanken lesen können? Es bedürfte einer Ma- schine, die die mit Bild-gebenden Verfahren gewonnenen Informationen aus dem analogen Modus in den di- gitalen übersetzen könnte - denn anders ist Bedeutung nicht darzustellen. Das setzte voraus, dass Bedeutungen Objektiva wären, denen irgendwann willkürliche Zeichen objektiv zugeordnet werden könnten. Das sind sie schlechterdings nicht.

Man könnte allenfalls - und das ist in Ansätzen geschehen - herausfinden, welche (vernommenen) Bedeutun- gen ein Individuum regelmäßig in welche Bilder umzusetzen pflegt. Dann ließen sich die Bilder in Bedeutungen rückübersetzen - für dieses Individuum und für jede Bedeutung extra. Gäbe es ein Standardhirn, das wir im großen Ganzen alle miteinander teilen - wie eine Leber oder eine Niere -, ließe sich theoretisch eine Standard- liste erstellen - die allerdings nur ungefähr gelten könnte. Das bedeutet praktisch, dass sie nicht gelten würde; denn bei Bedeutungen kommt es auf Feinheiten an. Mehr als eine Feinheit ist aber, ob eine beobachtete Bild-Bedeutung im Frage- oder gar Verneinungsmodus gemeint ist - die schlechtedings auf analoge Weise gar nicht wiedergegeben werden können.




Diese Überlegungen werden hinfällig, wenn das Gehirn eines jeden sich in seinem Aufbau von dem eines jeden andern unterscheidet. Dann ist eine Standardisierung von Bild-Bedeutungen ausgeschlossen. Man darf sich diese Horrorvision getrost aus dem Kopf schlagen.







Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog

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