Samstag, 27. Oktober 2018

Das theoretische Modell.



Das theoretische Modell ist dazu da, in einer Sache ihren Sinn freizulegen. Wenn man sieht, wie sie funktioniert und welche Resultate sie erbringt, wenn man Kontingenz ausscheidet und sie auf sich selbst reduziert, so mag man darin einen Zweck erkennen, der sich mit den Zwecken vergleichen lässt, die man selber verfolgt: Danach wird man die Sache bewerten.

Wenn dies nicht die Absicht ist, wenn man nicht bewerten und verwerten will, und sei es zu Erkenntniszwek- ken, kann man kein Modell entwerfen.

Merke: Ohne eine solche Absicht lässt sich eine Sache gar nicht als 'sie selbst' bestimmen; nicht unterscheiden, was dazu gehört und was kontingent ist.


26. 10. 16 


Nachtrag. Identität ist kein empirischer Befund. Eines sei mit sich selbst identisch, ist kein empirischer Befund, weil es kein Befund ist. Es ist eine Tautologie. Identität bedeutet, dass Eines mit einem Andern identisch ist. Dass zwei, die ungleich sind, gleich sein sollen. Sollen bezeichnet kein Gegebenes, sondern ein Gemeintes. Die Gleicheit bezieht sich nicht auf das, was gegeben ist, sondern auf das, was gemeint ist: eine Absicht. Absicht ist nicht, was ist, sodern was werden kann. Werden kann unter welches Bedingung? Unter der Bedingung, dass dieses oder jenes getan wird. Getan wird unter welcher Bedingung? Dass es gewollt wird. Und das wiederum war: die Absicht. 

Im Modell ist die Absicht dargestellt; unter Absehung von allem, was ihr gegenüber gleichgültig ist. Was ihr widersteht, kommt schon eher in Betracht: als das, was eingrenzt, was sie ist.

PS: Daraus folgt, dass sich nicht jede 'Seite' einer Sache zur Darstellung im Modell eignet. Umgkehrt ist vielmehr die schematische Darstellung eine Probe darauf, ob sich ein Merkmal dazu eignet, zum "Wesen der Sache" gezählt zu werden, oder ob es ihr zufällig ist.




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