Montag, 29. Oktober 2018

Anschauungen einfangen.

W. Busch

Man hat bei der Kantischen Philosophie über Dunkelheit geklagt: bei der Fichtischen wird man über Finsternis klagen müssen. In anderen Philosophien konnte die Einbildungskraft dem Verstande nicht nachkommen; hier scheint es, als ob der Verstand nicht allemal der Einbildungskraft nachkommen könne: es werden uns Begriffe zugemutet, die wir nur mit der Einbildungskraft auffassen, mit dem Verstande aber gar nicht denken können. 

Sie können sich leicht einbilden, dass solche Zumutungen nicht viele freundliche Gesichter finden werden.
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Friedrich Carl Forberg, Fragmente aus meinen Papieren, Jena 1796, S. 77f.


Nota I. - Begriffe, in denen sich nichts anschauen lässt, sind leer. Aber bei Anschauungen, die sich nicht begrei- fen lassen, besteht immerhin Hoffnung: Es kann ja noch werden.

8. 3. 15

Nota II. - Forberg hat Recht und auch nicht. Als seine Fragmente erschienen, hatte Fichte mit seinem Vortrag der Wissenschaftslehre nova methodo noch nicht begonnen. Dass er, anders als Kant, sein System nicht logisch aus Begriffen konstruieren, sondern genetisch aus Vorstellungen entwickeln müsste, ist ihm erst nach der Grundlage auf- gegangen. Forbach wird die Vorlesungen nova methodo dann wohl gehört haben. Ob er dazu ein freundlicheres Gesicht gemacht hätte? Er hat jedenfalls Kant auch später näher gestanden als Fichte.
JE

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