Freitag, 9. Januar 2015

Der Mensch ist ein Eironiker.


Der Mensch sei das Tier, das nein sagen kann? - Nein, er ist das Tier, das fragen muss. - Nämlich nein sagen kann nur einer, der vorher gefragt hat, ob. Der Mensch kann nein sagen, weil er eo ipso fragen muss. Die Haltung des Fragens ist sein Apriori - weil eine Welt sein 'Raum' ist. -

Ein bemerkenswert springender Punkt, wo "das Kindliche" als eine Art Vorgriff  auf "das Menschliche" erscheint. Die "bis ins hohe Alter erhaltene Neugier des Menschn", sagt Konrad Lorenz, sei ein "persistie- rendes Jugendmerkmal". "Neugierverhalten" zeichnet alle (?!) Tierkinder vor ihren ausgewachsenen Artgenossen aus; grad mal bei Katzen (unseren Hauskatzen!) bleibt es ähnlich stark erhalten. Neugier heißt wissen wollen: was. 'Sapiens' wurde der Mensch erst, weil er vorher rogans war; ein eironiker.

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Zuerst das Bild: Ich "erfahre", "schaue an" - "etwas". Dann frage ich: "was"? Post reflexionem. 

Neues Bild: ich frage, ante reflexionem, "existenziell"; danach "schaue ich an"!

Und zwar nie "überhaupt", sondern immer Etwas. Dann frage ich: was ist das? Indem ich es mit allem zuvor schon Angeschauten in ein Verhältnis setze: "vergleiche".

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Die Welt ist ein Raum, in den ich fragend blicke. Eine Umwelt ist der Raum, in den ich fraglos blicke; vertraute Gegend des Selbstverständlichen. -

Ich weiß nur das, wonach ich gefragt hatte. Alles andere ist mir lediglich "bekannt".

aus e. Notizbuch, 3. 10. 06





Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

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