Sonntag, 25. Januar 2015

Denken Sie noch manchmal an Wolf Singer?


Die Hirnforscher  haben keine Stelle im Gehirn auffinden können, die das Oberkommando führt, wo alle In- formationsstränge zusammenlaufen und wo die Entscheidungen fallen. Ein Ich, von dem die Philosophie so viel Aufhebens macht, gäbe es daher gar nicht, war ihre Schlussfolgerung.

Und unser sogenanntes Bewusstsein sei nur ein evolutionär eingeübter Spiegelungseffekt ohne eine Spur von Freiheit. Und ist im Prinzip nichts anderes als was die Tiere auch haben, kann man hinzufügen. Plausibel, wenigstens auf den ersten Blick, wäre das aber nur, solange es sich um das schlichte Wissen von diesem oder von jenem handelt - so etwas haben die Tiere offenkundig ja auch. Aber was wir unser Bewusstsein nennen, ist ja das Wissen, dass wir wissen. Es ist die Fähigkeit der Reflexion oder, richtiger gesagt, die Unfähigkeit, nicht zu reflektieren.



An der Stelle hatte sich Wolf Singer in seinen besseren Tagen schon früher die Zähne ausgebissen und ent- schuldigte sich mit einem verlegenen Hinweis auf die "Iteration", die rasche häufige Wiederholung Desselben, als ob die Vorstellung dabei quasi über ihre eigenen Füße stolperte und es irgendwie fertigbrächte, sich gegen sich selbst zurückzuwenden.

Metakognition
- das ist der springende Punkt in Sachen Ich, Bewusstsein und der Freiheit, nein zu sagen. Wenn seine Kollegen nun doch noch ein Areal, ein Zentrum im Gehirn lokalisiert haben, wo diese stattfindet, dann sind alle früheren Auseinandersetzung mit Singers Angriff auf die Willensfreiheit überflüssig geworden; wir haben eine Oberste Instanz, die indessen keine Substanz ist (was die Kritische Phiolosophie stets heftig bestritten hat), sonder die nur "ist", wenn und indem sie wirkt.






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