"Die Bedeutung
der Wörter ist ihre Verwendung im Sprachspiel." – Das ist salopp ausgedrückt.
Um den springenden Punkt zu vertuschen? Die Bedeutung der Wörter bildet sich aus durch ihre Verwendung im
Sprachspiel: Das wäre korrekt. Denn es lässt die Frage offen, wo die Wörter her gekommen sind; oder besser: Es stellt die Frage! Erst das Sprachspiel,
dann die Bedeutungen? Oder doch: erst die Bedeutungen, dann das Sprachspiel?!
Einen Begriff nennen wir ein Wort, dessen
Bedeutung durch seine Verwendungen in den Sprachspielen so fest gestellt ist, dass sie in den verschiedensten – na ja, in
verschiedenen Sprachspielen fungieren
kann. Ob ich nun 'Bedeutung' sage oder 'Verwendung im Sprachspiel' – dieses
bleibt: Beide befinden sich in der Spannung zwischen dem Gehalt – 'intensio' – und dem Umfang
– 'extensio' – des Begriffs. Wobei die Intensio nichts anderes ist, als was die
Scholastiker intentio nannten: 'das,
was beabsichtitgt ist, das, worauf abgesehen
wird'. Die Extensio, das ist offenbar der Umkreis der (sinnlich begegnenden)
Phänomene, die unter die Absicht des
Begriffs fallen, die also im Begriff 'mitgemeint' sind. So, dass die Intensio
die Qualitäten festlegt, die 'gemeint' sind; und die Extensio die Phänomene zählt, denen diese Qualitäten
zugesprochen werden. So, dass weiterhin die Zahl der gemeinten Phänomene
zunimmt in dem Maße, wie die Zahl der gemeinten Qualitäten abnimmt, und
wiederum abnimmt in dem Maße, wie die Intensität
(Stärke, Tiefe, nicht: Menge!) der
jeweiligen Qualität zunimmt. (Und ohne Qualitäten geht es nicht.)
Es reproduziert
sich in jedem Begriff die Doppeltheit des Bewusstseins, dass dem sinnlich
Gegebenen eine Bedeutung zu-gedacht wird, und keines ohne das andere gedacht
werden kann; also der 'Begriff' (oder das 'Ding', das er 'erfasst') immer in
einer Schwebe vorkommt zwischen
Umfang und Gehalt.
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002?
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002?
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