Bernd Kasper, pixelio.de
In
meinem Bewusstsein (nur davon kann ich wissen) kommen keine Erscheinungen vor,
sondern nur das, was sie bedeuten. Eine Bedeutung ist etwas, das mich
veranlassen kann, mein Leben so oder anders zu führen: ein praktischer
Entscheidungsgrund. Hier ist nicht die Rede vom transzendentalen Subjekt – das
führt kein Leben und tut dieses oder das, sondern 'ist tätig' in abstracto -,
sondern von wirklichen Menschen. Die Unterscheidung von Sein und Gelten (den
jeweiligen Modi von Erscheinung und Bedeutung) fällt nicht erst im kritischen
Teil der Philosophie, sondern eröffnet ihn; gehört selber in die
Metaphilosophie. Der Gedanke von einem Ding, wie es wäre, wenn es ohne
Bedeutung wäre, ist ein Erzeugnis der Reflexion – indem ich nämlich von meiner
existenziellen Bestimmtheit, mein Leben führen zu müssen, einstweilen absehe
und so tue, als ob ich [von außerhalb in eine fremde Welt hineinschaute.]
Aus e. Sudelbuch, Anfang 90er
Aus e. Sudelbuch, Anfang 90er
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