Samstag, 8. Dezember 2018

Der Sinn der Welt muss außerhalb ihrer liegen.

Dornbusch

Der Sinn der Welt muss außerhalb ihrer liegen. In der Welt ist alles, wie es ist, und geschieht alles, wie es geschieht; es gibt in ihr keinen Wert – und wenn es ihn gäbe, so hätte er keinen Wert. Wenn es einen Wert gäbe, der Wert hat, so muss er außerhalb alles Geschehens und So-Seins liegen. Denn alles Geschehen und So-Sein ist zufällig.
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Wittgenstein, Tractatus, 6.41

 
Nota. - 'An sich' hätte er Recht, wenn er bloß nicht mit dem außerhalb ihrer den GOtt seiner Väter meinte. Wen aber sonst? Ein Ich kommt für ihn nicht in Betracht, denn das Ich käme in die Philosophie nur, weil die Welt 'meine' Welt sei. Das ist so ungenau, dass es eher falsch als richtig ist. Die Welt gibt es erst und nur, wenn ein Ich sie sich und sich ihr entgegen setzt. Natürlich, indem es 'in' ihr ist, wie der Mittelpunkt im Kreis; aber beide als un- auflöslicher Gegensatz: dieser durch jenen und jener durch diesen. Ich und Welt sind, wie Fichte das nennt, Wech- selbegriffe. 

Aber so kann Wittgenstein es nicht meinen. Denn bevor die Welt 'meine' sein kann, ist sie für ihn an sich - näm- lich "alles, was der Fall ist". Das ist - da hat er völlig Recht - ohne allen Sinn. Wenn sie nicht von vorn herein meine ist, kann 'Ich' ihn auch von hinten nicht in sie hinein bringen; denn Ich wäre nur daneben.  

Das müsste schon, wenn es doch einen Sinn geben soll, wirklich ein GAnz ANderer sein, der ihn hinzutut wie damals auf dem Berg Sinai.
JE


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