Für
das, was sich von selbst versteht, brauche ich keinen Begriff. Es ist,
und damit gut. Es sei denn, ich wollte gerade das kritisieren: dass es
sich von selbst versteht. Begriff ist Maßstab der Überprüfung. Im
täglichen Leben ist er die Ausnahme. Denn ohne die Gewissheit, dass das
meiste sich von selbst versteht, brächte ich kaum mal 24 Stunden über
die Runden. Würde ich den ganzen Tag nur zweifeln, käme ich nie zum
Handeln. Denn nicht jede Handlung ist eine Haupt- und Staatsaktion, die
ihrer Letztbegründung bedarf. Das meiste ist ganz alltäglich.
•Juni 4, 2009
Nachtrag. Für Fichte entsteht alles Begreifliche daraus, dass die Intelligenz sich auf das Gefühl ihren Reim zu machen sucht; nach etwas sucht, das ihm zu Grunde liegt und einen Sinn ausmacht. Das nennt er Anschauung. Gegenüber einem Gefühl, das immer da ist und weder Zustimmung noch Ablehnung hervorruft, kann die Intel- ligenz auf solchen Versuch gut verzichten - sofern nicht das Rätselraten selber sie freut. Doch ob oder ob nicht liegt letzten Endes in der Intelligenz begründet, nicht im Gefühl; das gibt nur einen Fingerzeig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen