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Dienstag, 7. Mai 2019
Qualität und Wille.
Qualitäten sind die Spuren, die das Wollen am Stoff hinterließ: Es infizierte ihn mit Absichten, aus denen seine Formen werden.
Qualitäten sind nur da für einen, der sie schätzt und wertet. Für den Stoff selbst gibt es sie nicht. Er ist lediglich an-sich. Qualität ist das, was gemeint ist. Und erst im Verhältnis dazu gewinnt der Stoff seine Form, an der die Qualitäten aufscheinen. Ihr Schein ist anschaubar, die Qualität selber ist es nicht. (Das Naturschöne ist ein Ab- kömmling des Kunstschönen: Es sieht so aus, als ob es einer beabsichtigt hätte.)
2. 8. 17
Dass etwas 'da ist', ist unabhängig von meinen Absichten. Es affiziert mich gegebenenfalls ohne mein Einver- ständnis oder gar zu meinem Verdruss; also zum Beispiel, weil der Stein in Schuh mich drückt. Dann mag ich ihn rausholen, und die Sache ist erledigt. Er kann auch bizarr geformt sein, dann sehe ich ihn mir eine Weile an, und er kann, aber das ist ganz unwahrscheinlich, sich als ein Diamant erweisen. Das alles sind Bezüge auf Ab- sichten, die ich habe oder haben könnte. Durch sie wird der Stein zu diesem. Sie sind es, die den Stein für mich ausmachen.
Ich habe allerhand Absichten, manche berühren, verstärken oder durchkreuzen einander. Sie stehen in einem Verhältnis zu einander - so wie die Qualitäten, die ich am Stein geschätzt oder missbilligt habe. Aus diesen Ver- hältnissen gehen Begriffe hervor, die mehr sind als bloße Namen; sie zeigen an, was nicht nur ich, sondern auch ein anderer (der mit mir selbst in einem Verhältnis steht) mit ihnen anfangen kann; was wir mit ihnen an- fangen, und was wir miteinander anfangen können.
Für all dies ist es nötig, dass die Dinge erst einmal da sind. Aber wenn ich keine Qualitäten an ihnen finde, sind sie ohne Bedeutung.
Montag, 14. September 2015
Abstieg, dritte Windung: Wissenschaft von der Politik?
Ich sage nicht, dass jenseits der wissenschaftlichen kritischen Philosophie jedes praktische Urteil in concreto ästhetisch motiviert ist. Ich sage nur, dass das poietische Vermögen – also dasjenige, das den Menschen zum Qualifizieren befähigt – selber ästhetischer Qualität ist. Erstens glaube ich, dass dem historisch so ist , und zweitens meine ich, dass dem von Rechts wegen so sein soll.
Insofern meine ich "das Ästhetische" überhaupt nicht psychologisch , sondern 'transzendental': "Das ästhetische Vermögen ist die Fähigkeit, Qualitäten wahr-, d. h. wertzunehmen. Die Urteilskraft ist das Vermögen, Erscheinungen auf Qualitäten zu beziehen."
Das Politische ist nicht selbst ‘ästhetisch’
In jedes einzelne, 'historische', empirische Urteil praktischer Natur – das heißt: jede politische Entschei- dung – fließen in concreto stets eine Unmenge konkreter 'idiotischer' Daten ein, die 'auf Qualitäten be- zogen' sein wollen; aber das muss eben immer
Die Politik selber als praktische Disziplin kann nicht theoretisch oder gar wissenschaftlich sein.
Wissenschaftlich kann die Kritik sein. Nicht die Kritik an dieser oder jener konkreten Entscheidung, sondern an dem 'Modell', auf das sie sich (u. U.) bezieht. Die mehr oder weniger theoretischen Modelle, auf die politische Akteure ihr Handeln beziehen mögen, können selber nur in einem idiographischen Sinn 'wissenschaftlich' sein. Das heißt beschreibend und empirisch verallgemeinernd, nicht aber nomothetisch-'gesetzgebend'. Die Situation, wo man in ein theoretisches Modell (der Gesellschaft) nur noch die empirischen Daten einzutragen bräuchte, um heraus zu lesen, was zu tun ist, wird… niemals eintreten.
An dieser Stelle wird unweigerlich – sei es höhnisch, sei es nostalgisch – an die Marx’sche Theorie von der Weltrevolution erinnert.
“Historischer Materialismus”
Da trafen zwei theoretische Perspektiven zusammen. Zuerst die kritische: Die Kritik der politischen Ökonomie hatte zum Ergebnis, dass das theoretische Modell des 'Wertgesetzes' wissenschaftlich nicht haltbar war, weil der vorgeblichen Regel des Äquivalententauschs ein ungleicher Tausch zwischen Kapital und Arbeit zu Grunde liegt. Damit wurde die Rechtfertigung der kapitalistischen Gesellschaftsform durch das 'Klassische Modell' der Politischen Ökonomie, das sie zu einem 'System' metaphysiziert, hinfällig. Ein eignes positives Modell vom Funktionieren der bürgerlichen Gesellschaft findet man bei Marx nicht. Er hatte es ursprünglich im Sinn; aber da ahnte er noch nicht, dass seine beabsichtigte Vollendung der Politischen Ökonomie in deren Kritik umschlagen würde; das hat er erst gemerkt, als er das (fälschlich so genannte) 'Formen-Kapitel' der (fälschlich so genannten) 'Grundrisse' niederschrieb.
Der andere theoretische Strang ist die "materialistische Geschichtsauffassung". Auch die ist ursprünglich kritisch. Sie richtet sich nämlich gegen die hergebrachte Auffassung, dass in der Menschheitsgeschichte Gesetze wirksam wären, die ihr von außerhalb auferlegt wären: von übersinnlicher Instanz. Ihre eigne 'Voraussetzung' ist lediglich, dass sie diese Voraussetzung zurückweist. 'Materialistisch' bedeutet schlicht und einfach nicht-spiritualistisch. Ihr selber liegt allein das empirische Prinzip 'zu Grunde', dass die Menschen ihre Geschichte selber machen. Ab da tut sie das, was Geschichtsschreibung zu tun hat: Sie beschreibt. Dafür ist wiederum besagtes 'Formen'-Kapitel das beste Beispiel. In der literarischen Darstellung muss diese wie jede andere Beschreibungen schematisieren, die Fakten bestimmten Handlungsfäden zuordnen; wobei sie erklärtermaßen nicht 'Alles' beschreibt, sondern ihr Augenmerk auf die Herausbildung und dem Verhältnis der Gesellschaftsklassen richtet.
Die Epigonen – nicht erst Stalins Hofschranzen, sondern schon früher Dogmatiker wie Karl Kautsky – haben dann die 'Handlungsfäden' zu historischen Gesetzen entmaterialisiert. Und so ein kritische und revolutionäre Theorie in ihr staatserhaltendens Gegenteil verkehrt: Stalins terroristisch-totalitäre Monstrum brauchte eine Offenbarungslehre, durch die es als letztes Wort "des Gesetzes" imponieren konnte; "die Vorsehung", echote Stalins Spiegelbild im Führerbunker.
Modelle
Wenn aber die wisschenschaftliche Beschäftigung mit der Politik ohnehin nie dahin kommt, Gesetze aufzustellen – wozu taugen dann noch ihre theoretischen Modelle?
Ein Modell ist kein Gesetzbuch. Ein Gesetzbuch ist dafür da, den Fall einer Regel zu sumbsumieren. Das ist der Zeck der Naturwissenschaft. Das Modell ist Abbild eines idion. Es ist nicht die naturgetreue Nachbildung von 'allem, was dazu gehört', sondern ein Schema; ein Sinnbild, das wiedergibt, worauf es an dem Idion dem Modellbauer angekommen ist; worauf er es abgesehen hat.
Zum Modellbauen gehört erstens die ‘Eingrenzung’ des Idion, und zweitens seine 'Struktur'. Das bedeutet nichts anderes als Extensio und Intensio des Begriffs. Der Begriff hat – nämlich als Problem, wenn es ihm auch anders vorgekommen sein mag – dem Modellbauer 'vorgeschwebt'. Die Sistierung, Fixierung des Vorschwebenden ist eben: die Ausührung des Modells. Das Modell ist die De-Finitio des Begriffs.
Hier wird klar: Das Idion ist kein Singulare; kein Einzelding, sondern eine Ganze Gestalt. Von einem Einzelding gibt es keinen Begriff, de singularibus non est scientia, da braucht man kein Modell. Einen Begriff braucht man für ein Mannigfaltiges, das von anderm Mannigfaltigen unterschieden werden soll. Er ist die Sinnbehauptung eines inneren Zusammenhangs; einer 'Struktur', wenn man diesen Ausdruck mag. Er ist keine Formel, in die man das konkrete Datum einträgt, um ein Ergebnis heraus zu rechnen, sondern eine Form, die man an eine lebendige Gestalt heranträgt, um zu sehen, ob sie passt.
Begriff ist Absicht, und die ist praktisch.
Der Begriff ist ein Sinnträger. Wer ihn verwendet, muss vorher wissen, wozu. Im Begriff ist ein Absehen 'gemerkt'. Die Verwendung des Begriffs ist die Aktualisierung dieser Absicht. Wer ihn verwendet, muss wissen, dass er kein Gesetz anwendet, sondern einer Absicht folgt.
Kritik – die Wissenschaft – ist dazu da, ihn jedes Mal daran zu erinnern, wenn der "dialektische Schein" ihm schon wieder Mal eine metaphysische Substanz vorgaukeln will.
Absichten sind qualitativ. Das Vermögen, Erscheinungen auf Qualitäten, Tatsachen auf Absichten zu beziehen, ist die Urteilskraft. Das Vermögen, Qualitäten wahr-, d. h. wertzunehmen, heißt das ästhetische.
Montag, 27. April 2015
Das poietische Vermögen.
Dies ist das Kernproblem der philosophischen Anthropologie: Wie kam der Mensch dazu, Qualitäten als wahr und wert zu nehmen, die etwas anderes sind als größere oder geringere Zweckmäßigkeit bei der Selbst- und Arterhaltung? Mit andern Worten: Wie kam der Mensch zu seinem 'poietischen',* d. h. ästhetischen Vermögen?
Ein Tier nimmt all das - aber nur das - 'wahr', was ihm in der Umweltnische, in der sich und die sich seine Gattung im Laufe ihrer Naturgeschichte eingerichtet hat, für sein Überleben und seine Fortpflanzung hilfreich ist. Und was dieses oder jenes Ding ihm 'wert' ist, darüber entscheidet die Dringlichkeit, mit der im gegebenen Augenblick sein physisches Bedürfnis danach verlangt. Das alles kommt ihm als Gegebenes vor und bedarf nicht seines Urteils. Es ist, und damit gut.
In der Gefangenschaft und namentlich in der Beobachtungsstation muss das Tier fürs Leben und seine Fort- pflanzung nichts von dem tun, was in freier Natur seinen Alltag erfüllt. Es ist unterbeschäftigt und hat, wie wir, Langeweile. Da nimmt es gern fremde Dinge an, die ihm von seinen Verpflegern vor-gegeben werden. Es kompensiert nur einen Mangel.
Aber das kann es. Es hat offensichtlich Reserven,1 die unter seinen herkömmlichen natürlichen Lebensum- ständen ungenutzt bleiben, die ihm aber unter ungewöhnlichen Bedingungen, bei Stress, und sei es dem Stress der Langenweile, ungewohnte Leistungen erlauben. Und halten die ungewöhnlichen Bedingungen an – warum soll die Nutzung der verborgenen Reserven, soll die außergewöhnliche Leistung nicht habituell und selber zu einem Selektionskriterium werden?
Dass also unsere Vorfahren, nachdem sie den Schritt aus der Urwaldnische in die offene Savanne einmal getan hatten, erbliche Fähigkeiten erworben haben, die sie als eine völlig neue Gattung unter den Lebewesen aus- weisen, ist für sich genommen kein Mysterium. Unerklärt bleibt noch immer, warum sie diesen Schritt getan, bzw. warum ihre äffischen Vettern ihn nicht unternommen haben; und darf getrost unerklärt bleiben, denn was ist daran gelegen?
*
Die Hominisation ist als bloße Kompensation – für den Verlust der angestammten Selbstverständlichkeiten – nicht hinreichend verstanden. Tatsächlich handelt es sich um eine Überkompensation. Denn der selbstverur- sachte Mangel wird nicht aufgefüllt mit je demselben, sondern mit etwas qualitativ Neuem; eben dem, dass sich die Bedeutungen der offenen Savannenwelt nicht mehr von selbst verstanden, sondern erfragt werden mussten. Das ist nicht einfach ‚mehr‘, es ist eine andere Dimension als die rein positive Umwelt der Tiere.
Die Welt, in die seither die Menschenkinder hineingeboren werden, hat vom ersten Tag an und womöglich schon vorher den Charakter der Fraglichkeit. Wenn auch die moderne Hirnforschung längst nicht so viel des spezifisch Menschlichen herausgefunden hat, wie sie meint, so hat sie doch erwiesen, dass die Menschen nicht warten, bis ihnen die Außenwelt mit hartem Griffel ihre Hieroglyphen ins Gemüt ritzt, sondern ex sponte ihre eigenen Erwartungen an die Dinge tragen und achten, was sie darauf antworten.
*
Bis hier ist noch nicht ersichtlich, wie Qualitäten in Erwägung kommen können, die etwas anderes bedeuten als Bei- oder Abträge zur Art- und Selbsterhaltung. Das ist es aber, was die Anthropologie, die Wissenschaft da- von, was die Menschen als solche auszeichnet, beantworten muss. Ernst Tugendhat, der die Losung Anthropolo- gie statt Metaphysik in die Welt gesetzt hat, hat dafür leider keinen Fingerzeig gegeben, jedenfalls keinen brauch- baren.
"In 'gut' ist der Komparativ ('besser') das Primäre. Alles, was wir gut machen, können wir besser machen. ... Das Wort 'gut' bezieht sich immer erstens auf einen Komparativ, der ein Komparativ des Vorziehens ist, und zweitens auf ein solches Vorziehen, das eine Prätention von Objektivität oder zumindest Intersubjektivität erhebt."2 Doch trotz der Prämisse der Allgemeingültigkeit bleibt er im Rahmen einer naturalistischen Voraus- setzung, denn von logischem Gelten im Unterschied zu sinnlichem Sein ist auf dieser 'komparatistischen' Stufe ja gerade noch nicht die Rede; er soll im Gegenteil relativistisch erüberflüssigt werden.
Maß für das Vorziehen ist erst noch der Erhaltungswert, und das Bessere wäre, was noch mehr zur Erhaltung beiträgt als das weniger Gute. Das Gute selbst müsste dann als Idee von der maximalen Erhaltung, dem Erhalt-an-sich aufgekommen sein. Weder die Historiker der Mentalitäten noch die Ethnologen, die in Amerika cultural anthropologists heißen, haben aber so ein geistiges Gebilde irgendwo in der Wirklichkeit auffinden können. Auf- finden lässt sich allerdings, bis heute und quer durch alle Kulturen, eine Idee des Guten-an-sich. Woher mag die kommen? Aus der im Dunkel der Vorgeschichte untergegangen Idee vom Erhalt-an-sich, die irgendwann einmal aus Quantität 'in Qualität umgeschlagen' wäre? Eine solche Anleihe bei einer der dümmsten Ideen des ohnehin nicht geschätzten Hegel wird Tugendhat doch nicht machen wollen.
"In unseren Erlebnissen sind uns nur qualitative Unterschiede gegeben. Den Unterschied zwischen 'Groß' und 'Klein' erleben wir zunächst nicht anders als den zwischen rot und blau. Erst durch die Zuordnung von Zahlen zu den Erlebnissen wird ein System von Zustandsgrößen geschaffen, zwischen denen quantitative Beziehungen bestehen," sagt indessen der Positivist.3 Viel essen und wenig essen ist der Qualitätsunterschied von hungrig und satt.
*
Für
das Tier sind die Bedeutungen der Dinge immer konkret, sie bedeuten stets dies
oder das, und was es ist, ist ihm durch seine physische Organisation, durch den
Platz, den es in seinem Merknetz einnimmt, vorgegeben.
Erkennen muss es das nicht. Es ist ihm selbstverständlich.
Ist das essbar? stellt sich dem Tier nicht als Frage. Es versucht;
wenn der Versuch scheitert, lässt es von dem Ding ab. Es findet keinen Halt in
seinem Merknetz – weil es sich nicht in seinem Wirknetz verfangen hat.
Beim Tier sind Merk- und Wirknetz kongruent; sie 'bedecken' dasselbe Gegenstandsfeld und bilden einen geschlossenen Funktionskreis.
Beim Tier sind Merk- und Wirknetz kongruent; sie 'bedecken' dasselbe Gegenstandsfeld und bilden einen geschlossenen Funktionskreis.
Aber
die Menschen haben sich, indem sie ihre Umweltnische verlassen hatten, auf die Hinterbeine aufgerichtet und so das Spiel
von 'Gesicht und Hand'4 begonnen. Während einerseits das
überkommene Merknetz obsolet geworden war, hat sich das Wirknetz dimensional erweitert. "Ich kann mit
allem was anfangen"5 – aber was?!
Der
Funktionskreis ist zerrissen. Zwischen merken
und wirken muss als Vermittler die
(symbolisierte) Bedeutung rücken, um
den Funktionskreis neu zu schließen. Bedeutung ist ein praktisches Problem.
*
Bedeutung als geistige Dimension entsteht aus dem Mangel an ihr: als Frage. Erst im Fragemodus gibt es Bedeutung-an-sich. Das ist ein alter Hut: Verallgemeinerung, Begriff gibt es zuerst in der Verneinung. Dieses Pferd kann ich sehen, ich muss an ihm nichts begreifen. Aber 'die Pferdheit' kommt mir erst in den Blick, wenn ich nach dem suche, was dieses und jedes andere Pferd von allem unterscheidet, vor allem auszeichnet, was nicht Pferdheit ist.
Bedeutung als geistige Dimension entsteht aus dem Mangel an ihr: als Frage. Erst im Fragemodus gibt es Bedeutung-an-sich. Das ist ein alter Hut: Verallgemeinerung, Begriff gibt es zuerst in der Verneinung. Dieses Pferd kann ich sehen, ich muss an ihm nichts begreifen. Aber 'die Pferdheit' kommt mir erst in den Blick, wenn ich nach dem suche, was dieses und jedes andere Pferd von allem unterscheidet, vor allem auszeichnet, was nicht Pferdheit ist.
Frage
(und Verneinung) gibt es wiederum nur im digitalen Modus der Repräsentation; im
begrifflichen Denken. Der Übergang
zum begrifflichen Denken, als dem Auszeichnen von Qualitäten durch bedeutende
Zeichen, setzt voraus das… Identifizieren
von Qualitäten; sie sind 'das, was' im Begriff dargestellt ist, sie sind das
Gemein- te.
Aber
auch das zeigt nur, dass Fragen, Qualitäten und Begreifen genetisch zu einander
gehören. In welchen historischen Schritten sie im Einzelnen aus und durch
einander entstanden sind, ist erstens nicht in Erfahrung zu bringen und
zweitens unerheblich. Dass es
geschehen ist, wissen wir, und das reicht.
*
Aber
noch immer nicht wissen wir, warum – nicht aus welchen Ursachen, sondern unter
welchen Bedingungen – es geschehen konnte.
-
Solange
sich Alles von selbst versteht, muss ich nicht wissen, was es ist. Genauer gesagt: kann ich nicht einmal fragen, was es ist. Washeit gibt es nur
als Antwort auf eine Frage.
Nachdem
unsere Vorfahren ihre Urwaldnische verlassen hatten, sind die ihnen
angestammten Bedeutungen entfallen. Was neu begegnete (und zuvor nicht gemerkt
worden wäre), war in seiner Bedeutung – in seiner Fähigkeit, mein Leben so oder
anders zu bestimmen – fraglich geworden.
Musste die Frage beantwortet
werden, durch Finden und Erfinden?
Sie
konnte beantwortet werden. Wer sie beantwortete und treffend beantwortete,
hatte Chancen, in der Savanne zu bestehen. Alle andern mussten in den Urwald
zurückkehren oder überlebten nicht. Niemand weiß, wie viele es waren. Doch wenn
erstere noch so wenige gewesen wären – sie haben überlebt und sind zu unsern
Vorfahren geworden.
Die Washeiten wurden zum Inventar einer offenen Welt. Mit jeder als Washeit bestimmten neuen Bedeutung hat sich der Aktionsradius erweitert und ipso facto die Frage was? erneuert. Die Frage was? ist eine Endlos- schleife, sie ist es, die uns die Welt offen hält. Eine allerletzte Antwort wäre das Ende der Welt.
*
Denn die Antworten sind nun nicht länger auf die Erhaltungsfunktion eingeschränkt. Was sich durch die Frage Ist es essbar? einmal im Merknetz verfangen hat, geht nicht dadurch verloren, dass die Frage verneint wurde. Es ist nicht essbar, was ist es dann? Diese Frage ist nicht notwendig noch irgend eine Antwort; aber möglich ist sie.
Die
sie stellten und beantworteten, haben sich durch zwei Millionen Jahre besser in
ihrer offenen Jäger- und Sammlerwelt behauptet als die andern. Denn als die
Frage nach der Essbarkeit durch die Erfindung des Ackerbaus in den Hintergrund
treten konnte, konnten die anderen
Bedeutungen nun auch ins Wirknetz eingehen. So entstand Kultur.
*
Und
recht besehen, haben unsere Vorfahren nicht auf den Ackerbau gewartet. Es
reicht aus, dass das Leben nicht lückenlos von der Suche nach Essbarem erfüllt
ist, damit Muße und Überfluss eintreten. Die Ruhepause, das Fest, bei dem die
nicht konservierbaren Überschüsse verprasst werden, eröffnen einen Blick auf
Qualitäten, die über den Erhaltungswert hinausreichen. Körperschmuck, Festmahl,
Tanz und berauschende Getränke sind die wahren Ursprünge von Kult und Kultur.
Die Kultstätte von Göbekli Tepe wurde nicht von Bauern, sondern von Jägern und
Sammlern errichtet.
*) Von gr. poiein, das die Römer mit lat. ponere [s. dazu positio] wiedergegeben haben und als setzen in unsere philosophische Schulsprache eingegangen ist. Gr. poion = lat. quale ist, so schön es wäre, damit etymologisch leider nicht verwandt.
1 Hypertelie nennt es Adolf
Portmann, 2 Tugendhat, Anthropologie statt Metaphysik, München 2007, S. 29; 33
3 Philipp Frank, Das Kausalgesetz und seine Grenzen (Wien 1932) Frankfurt a. M. 1988, S. 155
4 Leroi-Gourhan, Hand und Wort, Frankfurt a. M., 1984
5 "Nichts kann sein, was ihm nicht etwas zu bedeuten vermag." H. G. Gadamer, Gesammelte Werke, Bd. VIII, Tübingen 1993; S. 8
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.
Dienstag, 6. September 2016
Umfang und Inhalt.

"Die Bedeutung der Wörter ist ihre Verwendung im Sprachspiel." – Das ist salopp ausgedrückt. Um den springenden Punkt zu vertuschen? Die Bedeutung der Wörter bildet sich aus durch ihre Verwendung im Sprachspiel: Das wäre korrekt. Denn es lässt die Frage offen, wo die Wörter her gekommen sind; oder besser: Es stellt die Frage! Erst das Sprachspiel, dann die Bedeutungen? Oder doch: erst die Bedeutungen, dann das Sprachspiel?!
Einen Begriff nennen wir ein Wort, dessen Bedeutung durch seine Verwendungen in den Sprachspielen so festgestellt ist, dass sie in den verschiedensten – na ja, in verschiedenen Sprachspielen fungieren kann. Ob ich nun 'Bedeutung' sage oder 'Verwendung im Sprachspiel' – dieses bleibt: Beide befinden sich in der Spannung zwischen dem Gehalt – 'intensio' – und dem Umfang – 'extensio' – des Begriffs. Wobei die Intensio nichts anderes ist, als was die Scholastiker intentio nannten: 'das, was beabsichtitgt ist, das, worauf abgesehen wird'. Die Extensio, das ist offenbar der Umkreis der (sinnlich begegnenden) Phänomene, die unter die Absicht des Begriffs fallen, die also im Begriff 'mitgemeint' sind. So, dass die Intensio die Qualitäten festlegt, die 'gemeint' sind; und die Extensio die Phänomene zählt, denen diese Qualitäten zugesprochen werden. So, dass weiterhin die Zahl der gemeinten Phänomene zunimmt in dem Maße, wie die Zahl der gemeinten Qualitäten abnimmt, und wiederum abnimmt in dem Maße, wie die Intensität (Stärke, Tiefe, nicht: Menge!) der jeweiligen Qualität zunimmt. (Und ohne Qualitäten geht es nicht.)
Es reproduziert sich in jedem Begriff die Doppeltheit des Bewusstseins, dass dem sinnlich Gegebenen eine Bedeutung zu-gedacht wird, und keines ohne das andere gedacht werden kann; also der 'Begriff' (oder das 'Ding', das er 'erfasst') immer in einer Schwebe vorkommt zwischen Umfang und Gehalt.
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002
Dienstag, 12. April 2016
Umfang und Inhalt.

"Die Bedeutung der Wörter ist ihre Verwendung im Sprachspiel." – Das ist salopp ausgedrückt. Um den springenden Punkt zu vertuschen? Die Bedeutung der Wörter bildet sich aus durch ihre Verwendung im Sprachspiel: Das wäre korrekt. Denn es lässt die Frage offen, wo die Wörter her gekommen sind; oder besser: Es stellt die Frage! Erst das Sprachspiel, dann die Bedeutungen? Oder doch: erst die Bedeutungen, dann das Sprachspiel?!
Einen Begriff nennen wir ein Wort, dessen Bedeutung durch seine Verwendungen in den Sprachspielen so festgestellt ist, dass sie in den verschiedensten – na ja, in verschiedenen Sprachspielen fungieren kann. Ob ich nun 'Bedeutung' sage oder 'Verwendung im Sprachspiel' – dieses bleibt: Beide befinden sich in der Spannung zwischen dem Gehalt – 'intensio' – und dem Umfang – 'extensio' – des Begriffs. Wobei die Intensio nichts anderes ist, als was die Scholastiker intentio nannten: 'das, was beabsichtitgt ist, das, worauf abgesehen wird'. Die Extensio, das ist offenbar der Umkreis der (sinnlich begegnenden) Phänomene, die unter die Absicht des Begriffs fallen, die also im Begriff 'mitgemeint' sind. So, dass die Intensio die Qualitäten festlegt, die 'gemeint' sind; und die Extensio die Phänomene zählt, denen diese Qualitäten zugesprochen werden. So, dass weiterhin die Zahl der gemeinten Phänomene zunimmt in dem Maße, wie die Zahl der gemeinten Qualitäten abnimmt, und wiederum abnimmt in dem Maße, wie die Intensität (Stärke, Tiefe, nicht: Menge!) der jeweiligen Qualität zunimmt. (Und ohne Qualitäten geht es nicht.)
Es reproduziert sich in jedem Begriff die Doppeltheit des Bewusstseins, dass dem sinnlich Gegebenen eine Bedeutung zu-gedacht wird, und keines ohne das andere gedacht werden kann; also der 'Begriff' (oder das 'Ding', das er 'erfasst') immer in einer Schwebe vorkommt zwischen Umfang und Gehalt.
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002?
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002?
Donnerstag, 3. Juli 2014
Umfang und Inhalt.

"Die Bedeutung der Wörter ist ihre Verwendung im Sprachspiel." – Das ist salopp ausgedrückt. Um den springenden Punkt zu vertuschen? Die Bedeutung der Wörter bildet sich aus durch ihre Verwendung im Sprachspiel: Das wäre korrekt. Denn es lässt die Frage offen, wo die Wörter her gekommen sind; oder besser: Es stellt die Frage! Erst das Sprachspiel, dann die Bedeutungen? Oder doch: erst die Bedeutungen, dann das Sprachspiel?!
Einen Begriff nennen wir ein Wort, dessen Bedeutung durch seine Verwendungen in den Sprachspielen so fest gestellt ist, dass sie in den verschiedensten – na ja, in verschiedenen Sprachspielen fungieren kann. Ob ich nun 'Bedeutung' sage oder 'Verwendung im Sprachspiel' – dieses bleibt: Beide befinden sich in der Spannung zwischen dem Gehalt – 'intensio' – und dem Umfang – 'extensio' – des Begriffs. Wobei die Intensio nichts anderes ist, als was die Scholastiker intentio nannten: 'das, was beabsichtitgt ist, das, worauf abgesehen wird'. Die Extensio, das ist offenbar der Umkreis der (sinnlich begegnenden) Phänomene, die unter die Absicht des Begriffs fallen, die also im Begriff 'mitgemeint' sind. So, dass die Intensio die Qualitäten festlegt, die 'gemeint' sind; und die Extensio die Phänomene zählt, denen diese Qualitäten zugesprochen werden. So, dass weiterhin die Zahl der gemeinten Phänomene zunimmt in dem Maße, wie die Zahl der gemeinten Qualitäten abnimmt, und wiederum abnimmt in dem Maße, wie die Intensität (Stärke, Tiefe, nicht: Menge!) der jeweiligen Qualität zunimmt. (Und ohne Qualitäten geht es nicht.)
Es reproduziert sich in jedem Begriff die Doppeltheit des Bewusstseins, dass dem sinnlich Gegebenen eine Bedeutung zu-gedacht wird, und keines ohne das andere gedacht werden kann; also der 'Begriff' (oder das 'Ding', das er 'erfasst') immer in einer Schwebe vorkommt zwischen Umfang und Gehalt.
[vgl. Cassirer. Inhalt und Umfang d. Begriffs, 1936]
aus e. Notizbuch; um 2002?
Sonntag, 11. Oktober 2015
Wie und was.

Der Verstand sucht Relationen auf, die Vernunft erkennt Qualitäten. Die Vernunft operiert, der Verstand schaut an. Dem Verstand erscheinen die Qualitäten als gegeben, er setzt sie nur zu einander ins Verhältnis. Die Vernunft nimmt sie wahr, d. h. ‚wert’. Die Vernunft wertet, der Verstand misst.
Beide sind nicht unterschiedliche Vermögen verschiedenen Ursprungs. Das Denken ist Eins. Der Unterschied erscheint erst in der Reflexion – sobald das eine Denken sich selber denkt. Es unterscheidet, was es jeweils tut – und hernach, wie. So erst entsteht der Unterschied. Er ist nicht real, sondern logisch.
Das Rätsel ist nicht, wie wir dazu kommen, Qualitäten, die schon mal da sind, miteinander zu vergleichen; sondern wie wir zu Qualitäten überhaupt kommen. Prägen sie sich unserm Erleben von draußen ein, oder finden wir Etwas, wenn und weil wir etwas schon gesucht haben? Die Kritische Philosophie wie die gegen-wärtige Hirnforschung geben die letztere Antwort; die eine aus logischen, die andere aus empirischen Gründen.
Dezember 11, 2009
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
Donnerstag, 16. Oktober 2014
Über Begriffe, I.
„Die Bedeutung
der Wörter ist ihre Verwendung im Sprachspiel.“ – Das ist salopp ausgedrückt.
Um den springenden Punkt zu vertuschen? Die Bedeutung der Wörter bildet sich durch ihre Verwendung im
Sprachspiel: Das wäre korrekt. Denn es lässt die Frage offen, wo die Wörter her gekommen sind; oder besser: Es stellt die Frage! Erst das Sprachspiel,
dann die Bedeutungen? Oder doch: erst die Bedeutungen, dann das Sprachspiel?!
Einen Begriff nennen wir ein Wort, dessen
Bedeutung durch seine Verwendungen in den Sprachspielen so fest gestellt ist, dass sie in den verschiedensten – na ja, in
verschiedenen Sprachspielen fungieren
kann. Ob ich nun ‚Bedeutung’ sage oder ‚Verwendung im Sprachspiel’ – dieses
bleibt: Beide befinden sich in der Spannung zwischen dem Gehalt – ‚intensio’ – und dem Umfang
– ‚extensio’ – des Begriffs. Wobei die Intensio nichts anderes ist, als was die
Scholastiker intentio nannten: ‚das,
was beabsichtitgt ist, das, worauf abgesehen
wird’. Die Extensio, das ist offenbar der Umkreis der (sinnlich begegnenden)
Phänomene, die unter die Absicht des
Begriffs fallen, die also im Begriff ‚mitgemeint’ sind. So, dass die Intensio
die Qualitäten festlegt, die
‚gemeint’ sind; und die Extensio die Phänomene zählt, denen diese Qualitäten
zugesprochen werden. So, dass weiterhin die Zahl der gemeinten Phänomene
zunimmt in dem Maße, wie die Zahl der gemeinten Qualitäten abnimmt, und
wiederum abnimmt in dem Maße, wie die Intensität
(Stärke, Tiefe, nicht: Menge!) der
jeweiligen Qualität zunimmt. (Und ohne Qualitäten geht es nicht.)
Es reproduziert
sich in jedem Begriff die Doppeltheit des Bewusstseins, dass dem sinnlich
Gegebenen eine Bedeutung zu-gedacht wird, und keines ohne das andere gedacht
werden kann; also der ‚Begriff’ (oder das ‚Ding’, das er ‚erfasst’) immer in
einer Schwebe vorkommt zwischen
Umfang und Gehalt.
[vgl. Cassirer]
aus e. Notizbuch; um 2007
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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Freitag, 22. November 2013
Umfang und Inhalt.
"Die Bedeutung
der Wörter ist ihre Verwendung im Sprachspiel." – Das ist salopp ausgedrückt.
Um den springenden Punkt zu vertuschen? Die Bedeutung der Wörter bildet sich aus durch ihre Verwendung im
Sprachspiel: Das wäre korrekt. Denn es lässt die Frage offen, wo die Wörter her gekommen sind; oder besser: Es stellt die Frage! Erst das Sprachspiel,
dann die Bedeutungen? Oder doch: erst die Bedeutungen, dann das Sprachspiel?!
Einen Begriff nennen wir ein Wort, dessen
Bedeutung durch seine Verwendungen in den Sprachspielen so fest gestellt ist, dass sie in den verschiedensten – na ja, in
verschiedenen Sprachspielen fungieren
kann. Ob ich nun 'Bedeutung' sage oder 'Verwendung im Sprachspiel' – dieses
bleibt: Beide befinden sich in der Spannung zwischen dem Gehalt – 'intensio' – und dem Umfang
– 'extensio' – des Begriffs. Wobei die Intensio nichts anderes ist, als was die
Scholastiker intentio nannten: 'das,
was beabsichtitgt ist, das, worauf abgesehen
wird'. Die Extensio, das ist offenbar der Umkreis der (sinnlich begegnenden)
Phänomene, die unter die Absicht des
Begriffs fallen, die also im Begriff 'mitgemeint' sind. So, dass die Intensio
die Qualitäten festlegt, die 'gemeint' sind; und die Extensio die Phänomene zählt, denen diese Qualitäten
zugesprochen werden. So, dass weiterhin die Zahl der gemeinten Phänomene
zunimmt in dem Maße, wie die Zahl der gemeinten Qualitäten abnimmt, und
wiederum abnimmt in dem Maße, wie die Intensität
(Stärke, Tiefe, nicht: Menge!) der
jeweiligen Qualität zunimmt. (Und ohne Qualitäten geht es nicht.)
Es reproduziert
sich in jedem Begriff die Doppeltheit des Bewusstseins, dass dem sinnlich
Gegebenen eine Bedeutung zu-gedacht wird, und keines ohne das andere gedacht
werden kann; also der 'Begriff' (oder das 'Ding', das er 'erfasst') immer in
einer Schwebe vorkommt zwischen
Umfang und Gehalt.
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002?
[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]
aus e. Notizbuch; um 2002?
Montag, 13. Oktober 2014
Von Qualitäten gibt es keine Wissenschaft.
Das Reich des Ästhetischen ist das Reich der Qualitäten. Qualitäten sind singulär; hic et nunc. De singularibus non est scientia. Das Singuläre steht eo ipso zu nichts im Verhältnis. Wissenschaft als die Beweisende, zwingend Herleitende, Demonstrierende, Diskursive gibt es nur von Verhältnismäßigem.
aus e. Notizbuch, 14. 11. 05
Nachtrag, Okt. '14
Das ist jene Unterscheidung, die J. Fr. Herbart zwischen 'Metaphysik' und 'Ästhetik' macht.
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Mittwoch, 2. August 2017
Qualität und Wille.
Qualitäten sind die Spuren, die das Wollen am Stoff hinterließ: Es infizierte ihn mit Absichten, aus denen seine Formen werden.
Qualitäten sind nur da für einen, der sie schätzt und wertet. Für den Stoff selbst gibt es sie nicht. Er ist lediglich an-sich. Qualität ist das, was gemeint ist. Und erst im Verhältnis dazu gewinnt der Stoff seine Form, an der die Qualitäten aufscheinen. Ihr Schein ist anschaubar, die Qualität selber ist es nicht. (Das Naturschöne ist ein Ab- kömmling des Kunstschönen: Es sieht so aus, als ob es einer beabsichtigt hätte.)
Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.
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