rike, pixelio.de
Ich meine nicht, dass “es” Wahrheit “gibt”. Wer oder was könnte mit “es” gemeint sein? Und was sollte “geben” hier bedeuten? Dennoch haben alle Sätze, die ich sagen kann, nur dann einen Sinn, wenn ich unterstelle, daß sie wahr sind.
Das ist offenbar ein Paradox. Das läßt sich nur… nein, nicht ausräumen, sondern lediglich: vor mir her schieben, indem ich sage, dass es Wahrheit geben soll. Natürlich kann ich aber den Dingen nicht vorschreiben, wie oder was sie ‘sollen’! Der Satz ‘Wahrheit soll sein, weil anders meine Sätze keinen Sinn haben’ lässt sich anders formulieren: ‘Du sollst reden, als ob es Wahrheit gäbe’. Das ist keine theoretische Tatsachenbehauptung, sondern eine praktische (pragmatische) Fiktion. Ob ich diese Fiktion logisch, ethisch oder ästhetisch nenne, ist an diesem fortgeschrittenen Punkt schon gleichgültig. Es gibt allerdings Gründe, sie als eine ästhetische Fiktion aufzufassen.
Januar 3, 2009
Wahrheit ist die Summe allen Seins zuzüglich der Summe aller Seins-Perzeptionen aller Seins-Perzipienten. Wahrheit ist daher dem einzelnen Seins-Perzipienten nicht total, sondern nur fragmentarisch zugänglich. Aber ich nehme wegen der durch Lichtgeschwindigkeit begrenzten Wahrnehmungszeitwege immer nur wahr, was war, niemals, was ist. Ich bin nicht, ich war. Daraus abzuleiten, auch Wahrheit sei nicht, ist die gehässige Apotheose existenzieller Beschränkungs-Kränkung des unter einem geistigen Omnipotenz-Wahn stehenden Menschen. Bescheidenheit als Antwort.
AntwortenLöschenDarf ich wissen, was eine Seins-Perzeption ist? Habe ich sowas auch, oder muss ich das erst lernen? Kann das jeder selber lernen, oder braucht er dafür einen eingeweihten Seelenführer?
AntwortenLöschenJE