Samstag, 11. Mai 2019

Real ist nur das Bestimmen selbst; 'bestimmt' und 'bestimmbar' sind bloß Abstraktionen.

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Wirklich ist eigentlich immer nur das Schweben: das, wo Bewegung ist, wo etwas geschieht; es ist aktuale Tätig- keit. Ein Schweben zwischen Zweien: Die Fixpunkte werden als solche nur gedacht. Denn gedacht - angeschaut und begriffen - werden kann das Wirkliche, das Tätigkeit ist, nur so; nur interpunktiert; nicht als Fluss, sondern in Sprüngen von einem Zustand zum andern. Hier findet im Denken eine Umkehrung statt: Das Fixe, das nur ge- dacht wird, kommt dem Denken als das Eigentliche vor, die aktuale Tätigkeit, das "Schweben", als hinzugedach- tes Akzidens.

Bestimmt und bestimmbar sind Reflexionsmomente. Real ist die Verlaufsform, das Übergehen vom Einen zum Andern; bestimmen.


12. 7. 17


Das ist eine bemerkenswerte Verkehrung: Um im Flusse der Erscheinungen etwas erkennen zu können, bräuchte man ein Festes, Dauerndes, worauf man das Flüchtige beziehen kann, sagt Frege. Und da hat er völlig recht. Doch nur weil er es braucht, darf er nicht meinen, dass er es auch finden kann. Es geht ja offenbar dar- um, am Erscheinenden einen Sinn zu erkennen. Und wenn er am Erscheinenden zu erkennen wäre, bräuchte er ihn wirklich nur zu finden - indem er lange genug hinsieht, als ein Erscheinendes unter Erscheinenden, und ein philosophisches Problem hätte es nie gegeben. Doch ist der Sinn aus einem andern Stoff gemacht (sic) als alles, was erscheint, weshalb er nicht zu finden, sondern nur zu erfinden ist.


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