Kant unterscheidet zwei Klassen von Philosophen - die "nach dem Schulbegriff" und die "nach dem Weltbe- griff". Nach dem Schulbegriff, das sind die, die Philosophie an der Universität betreiben. Einen Philosophen "nach dem Weltbegriff" hingegen darf sich keiner selber nennen, das können höchstens Andere tun, denn das wäre einer, der jenen zeigt, wo es lang geht.
Ein Schulphilosoph bin ich nicht geworden, bin aber, nachdem ich meinen Erwerbsberuf beendet hatte, zum Philosophieren zurückgekehrt. Dabei ist es mir widerfahren, meine Vorstellungen zu einem System zu ordnen - nur im Kopf, nicht auf dem Papier, denn das ist schwierig. - Nun gilt systematisches Philosophieren in Fach- kreisen heut ohnehin als dumm und anmaßend, und wenn ich dort überhaupt eine Chance haben will, muss ich gewissenhaft vorzeigen, dass ich 'mein System' weißgott nicht mutwillig konstruiere, sondern nur auf Schritt und Tritt mir zuziehe, ohne es hindern zu können. Darum die Form der täglich fortzuschreibenden Blogs und deren Zerstreuung in ein gutes halbes Dutzend.
Die Fichtiana und die hiesigen Philosophierungen sind das Kernstück, sie erläutern einander. Und da am empirisch-anthropologischen Anfangspunkt meines pp. Systems 'das Ästhetische' als Spezifikum des poietischen Vermögens alias produktive Einbildungskraft, an seinem spekulativ-transzendentalen Endpunkt aber 'das Absolute' als die ästhetische Idee schlechthin steht, ist das Blog Geschmackssachen der Dritte im Bund.
Der fragmentarische Vortrag macht die Beschäftigung mit 'meinem System' abwechslungsreich und unterhalt- sam, aber übersichtlich ist er nicht. Allerdings vermute ich, wer sein System übersichtlich darstellen kann, hat es nicht richtig verstanden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen