Donnerstag, 28. Februar 2019

Individuell und singulär.

Martin Jäger, pixelio.de

Eine Sache-selbst ist immer singulär und individuell. Sie ist nicht teilbar und nicht mit-teilbar. Man kann lediglich (auf) sie zeigen. Sie "symbolisiert" sich-selbst. Das gilt auch für Sach-Verhalte, sofern sie gedacht werden als bloß summative Koexistenz mehrer Sachen im Raum und in der Zeit. Sofern sie aber gedacht werden als ein Wirk- verhältnis, als eine Beziehung, die 'mehr' ist als eine Summe, so ist dies eine Bedeutung, die den Sachen zu-gedacht wird. 


Das gilt freilich schon für die Annahme, dass "es" die Sache als Singulum "gibt". Denn diese Annahme ist bereits ein abstraktives Urteil. Im bloßen Merken kommt lediglich ein ungeschiedener Fluss von Sinneseindrücken vor. Das Herausheben eines Komplexes von Sinneseindrücken als diese Sache ist ein Auf-Merken: das Zuschreiben einer Bedeutung. Als solche lässt sie sich allerdings symbolisieren.

aus e. Notizbuch, 1992

Merke: Im Symbol sind keine Sachen dargestellt, sondern Bedeutungen.

28. 12. 17


Nota. - Die Qualitäten der Dinge sind eine Sache der sinnlichen Wahrnehmung. Ob sie sie 'hat' oder nicht, ist eine Erfahrungstatsache. Die Quali fizierung geschieht in der Anschauung; einer allerersten Reflexion, einer Wertung.

Meiner Begegnung mit dem Ding liegt die Qualität allerdings voraus, ist a priori, denn sie entstammt früheren Begegnngen mit anderen Dingen. Wenn ich sie dem neuen Ding zuschreibe, füge ich ihm eine Bestimmung zu. 

Ob die Sache eine ist, nämlich eine im spezifischen Unterschied zu allen möglichen anderen Dingen, oder ob sie austauschbares Exemplar einer ganzen Klasse von Dingen ist, ist keine Erfahrungstatsache, sondern ein vorgän- giges Qualitäts urteil: das Urteil, dass sie mindestens eine Qualität aufweist, die allen andern nicht zukommt. Die Entscheidung, ob oder ob nicht, ist zwar Sache der unmittelbaren Anschauung; doch die Qualität selber habe ich in meinem Bewusstsein mitgebracht und sie der sinnlichen Begegnung hinzugefügt. 

Wenn ich aus dem Strom der sinnlichen Reize, der tagtäglich über mich kommt, einen einzelnen Reiz - in der Wirklichkeit wohl meist ein Bündel - herausgreife und als dieses identifiziere, so liegt dem die Absicht, es als 'ein Ding' zu erkennen, voraus - und zu Grunde.

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