Sonntag, 13. Dezember 2015
Die Entelechie ist der Urtyp von Kants Ding-an-sich - nicht die platonische Idee.
Die Entelechien des Aristoteles sind keine Dinge neben andern Dingen. Jedes Ding ist entelés: Entelechie ist Aristoteles' Ausdruck für das Ding an sich: das, wozu das Ding bestimmt ist.
Hat es sich selbst dazu bestimmt, erklärt der Ausdruck gar nichts. Er animiert die Dinge und mystifiziert sie. Sind sie aber von woanders her zu diesem oder jenem bestimmt, kann es nur der Eine Schöpfergott gewesen sein. So hat es sich Leibniz vorgestellt. Kants Ding an sich ist davon ein letzter blasser Schatten: ER kann es erkennen, weil ER es gemacht hat; sonst keiner.
Es ist bemerkt worden, dass es nicht richtig wäre, das, was bei Aeistoteles causa efficiens* heißt, mit Wirkursache im Sinne unserer Kausalität zu übersetzen. Was Wirkung einer Ursache ist, ist für uns nicht Ergebnis eines Zwecks, und umgekehrt. Bei A. haben alle Dinge alle vier Ursachen 'an sich', ist aber gewissermaßen 'nur logisch zu verstehen', nicht faktisch; wobei diese Unterscheidung bei A. wiederum gar nicht recht passt, oder?
*) arché tes kineseos - Bewegungsursache; verstreut in Physik und Metphasik
15. 5. 15
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