"…(das und das und das…) ist zweifellos wahr." – Die Frage war aber nicht, was alles wahr sein mag. Die Aufzählung könnte bis ans Ende der Zeit nicht abgeschlossen werden. Die Frage ist vielmehr, woran man erkennt, ob etwas wahr ist.
[Man könnte sich Wahrheit als ein universell vorkommendes Stöffchen vorstellen, das den Dingen (Gegenständen, Sachverhalten, Gedanken…?) in unterschiedlich starker Dosis "beigegeben ist". Dann wäre Wahrheit ein Seiendes neben andern Seienden, denen es sich mitteilt oder nicht, und die ihm gegenüber folglich auch gleichgültig sein könnten: zugleich weder wahr noch unwahr; und das wäre ein Widersinn.]
[Man könnte sich Wahrheit als ein universell vorkommendes Stöffchen vorstellen, das den Dingen (Gegenständen, Sachverhalten, Gedanken…?) in unterschiedlich starker Dosis "beigegeben ist". Dann wäre Wahrheit ein Seiendes neben andern Seienden, denen es sich mitteilt oder nicht, und die ihm gegenüber folglich auch gleichgültig sein könnten: zugleich weder wahr noch unwahr; und das wäre ein Widersinn.]
Unter Wahrheit ist also nur der Modus, die Qualitas des Wahrseins zu verstehen. Die Sachen "stehen" in diesem Modus oder nicht, tertium non datur. Es ist der Modus des Geltens: Nur Aussagen können gelten oder "wahr sein", Dinge nicht. Aussagen über Dinge können wahr sein oder nicht.
"Wahr ist eine Aussage, wenn sie mit dem Sachverhalt übereinstimmt." – Das ist eine rein verbale Bestimmung. Sie hat keinen eigenen Inhalt. Denn was soll Übereinstimmung - 'adaequatio' – denn bedeuten? Das war doch gerade die Frage!
Um etwas zu bedeuten, bedürfte sie eines Dritten, eines Kriterion, eines Prüfsteins – und der wäre dann "das Wahre".
Gibt es einen solchen Prüfstein? - Offenbar nicht.
Muss es ihn geben, damit etwas wahr oder unwahr sein kann? - Offenbar.
Muss alles wahr oder unwahr sein? – Die Frage stellen heißt sie beantworten.
in 2007
in 2007
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