Albrecht Arnold, pixelio.de
Es ist das unmittelbare Gefühl der Gewißheit und Notwendigkeit eines Denkens. – Wahrheit ist Gewißheit: und woher glauben die Philosophen ... zu wissen, was gewiß ist? Etwa durch die theoretische Einsicht, daß ihr Denken mit den logischen Gesetzen übereinstimmt? Aber woher wissen sie denn, daß sie sich in diesem Urteile über die Übereinstimmung nicht wieder irren? Etwa wieder durch theoretische Einsicht? Aber wie denn hier? – Kurz, da werden sie ins Unendliche getrieben, und ein Wissen ist schlechthin unmöglich. – Überdies, ist denn Gewißheit ein Objektives, oder ist es ein subjektiver Zustand? Und wie kann ich einen solchen wahrnehmen, außer durch das Gefühl?
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J. G. Fichte, Rückerinnerungen, Antworten, Fragen [S. 146]
Nota. - Er nennt es Gefühl. Es ist aber nichts Physiologisches; kein sinnliches Gefühl. Ein intellektuelles Gefühl also. Das Urteil tritt mit der Wahrnehmung selbst ein, es gibt das eine nicht ohne die andere und die andere nicht ohne das eine. Eine Deliberation geschieht nicht.
Wie nennen wir Urteile, die notwendig von einem Gefühl der Zustimmung oder der Ablehnung begleitet sind? Richtig: Wir nennen sie ästhetisch.
JE
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