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aus Rohentwurf
Das Ästhetische steht eo ipso in Gegensatz zum diskursiven Denken – insofern jenes Ökonomie der Vorstellung ist; nämlich als Produktion von bezweckten Ergebnissen ('Schlüssen') aus vorliegendem Stoff ('Gründen'), und zwar sparsam: die Gründe müssen zureichen, aber man bemüht davon nicht mehr als nötig; beides zusammen: das Argument muß zwingend sein. Denn das bedeutet: jederzeit reproduzierbar.
Sieht man ab zuerst auf die Zwecke der Vorstellung, ergibt sich das Bild der Teleologie. Sieht man dagegen ab auf die hinreichenden Gründe, ergibt sich das Bild der Kausalität – beide sind Vorder- und Rückseite desselben Vorstellungskomplexes, der sich, d. h. den wir Rationalität nennen. In jedem Fall geht es um das Hervorbringen, Ableiten oder Konstruieren der Vorstellungsgehalte; nicht, wie im ästhetischen Erleben, um wahr&wertnehmen uno actu. Darum kann man es, anders als jenes, wollen – und muß es wollen, weil es "nicht von alleine kommt".*
Nachtrag, Feb. 2014
In der westlichen Kultur sind Reflexion und Rationalität und Ökonomie der Vorstellung geradezu habituell geworden, und fast möchte man meinen, sie wären es, die heute "von alleine kommen". Zur ästhetischen Betrachtung muss man sich dagegen beinahe zwingen, indem man sich dafür "die Zeit nimmt"...
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