Mittwoch, 16. April 2014

Wissenschaft und gesunder Menschenverstand.


Rembrandt oder Schüler, Ein Gelehrter in luftiger Stube

Nicht das wissenschaftlich Denken unterscheidet sich vom gesunden Menschenverstand. Die Aufmerksamkeit des Wissenschaftlers unterscheidet sich vom Alltagsbewusstsein. Während der Alltagsmensch nach Gründen nur fragt, wenn etwas anders ist als normal, will der Wissenschaftler gerade die Normalität erklären; und einige bohren tiefer als die andern.

Während im 17. Jahrhundert die Annahme von ehern waltenden Naturgesetzen das auszeichnende Merkmal einer Handvoll Wissenschaftler war, ist sie heute ein "allgemeines Volksvorurteil", wie Marx sagen würde. Wer heute nicht das Prinzip von Ursache und Wirkung allezeit gewärtig hat, steht am Rande der bürgerlichen Ge-sellschaft. In der Wissenschaft dagegen gilt es nicht mehr dogmatisch, sondern nur noch regulativ.


So wie Kunst das ist, was Künstler tun, ist Wissenschaft das, was Wissenschaftler treiben. Der Phänotyp des Wissenschaftlers und der Phänotyp des Künstlers liegen an den beiden entgegegesetzen Polen der Normalität; dort aber in aller Öffentlichkeit.





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