Die
Bereitschaft, einen Teil der Res extensa unter dem Namen "Natur" von
ihrem Rest zu unterscheiden, geht auf das Erbe aus animistischer
Zeit zurück. Sie ist
nichts anderes als das Apriori, sie grundsätzlich als Subjekt denken zu
wollen. Als ein Subjekt: das ist eine nachträgliche Beigabe einer
Reflexion, die sich noch nicht bis zur Wurzel vorwagt.
In Wahrheit kann das Wort nichts anderes bezeichnen als all das, was nicht von Menschen geschaffen ist. Daß es ipso facto aber 'geboren' oder 'gebärend' wäre wie er, ist eine grundlose Voraussetzung, die uns lediglich 'natürlich' erschien – womit sich ein Zirkel schließt. Nicht die so oder so gearteten Definitionen von 'Natur' sind zu rechtfertigen, sondern diese Vorstellung selbst; nicht zu reden von ihrer Verwendung in wissenschaftlichen Zusammenhängen.
aus e. Notizbuch, Dez. 2012
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