Samstag, 13. Dezember 2014
Von der Ästhetik der Geselligkeit.
Zu den natürlichen Bedürfnissen der Menschen gehören außer den physischen - Hunger, Durst, Frost - auch das Bedürfnis nach Geselligkeit. Solange Arbeit (in schwindendem Maß) auch gesellig geschieht, hat sie einen Wert, der über ihren bloß physischen Erhaltungswert hinausweist (und ist nicht nur Mühsal). Aber Geselligkeit ist anders als Hunger, Durst, Frost nicht mit einem immanenten Maß da, sondern um ihrer selbst willen. Sie hat ästhetischen Charakter.
In dem Maße, wie in der Arbeit die Erhaltungsfunktion auf Kosten der Geselligkeit immer mehr an Boden gewinnt, verbindet sich jene umso enger mit dem Ästhetischen (Tanz!). Geselligkeit wird Feierabend, "Erholung" = Reproduktion des Arbeitsvermögens. Wird vom Erhaltungswert absorbiert, unterworfen, mediatisiert. Und nun wiederum schwindet das Ästhetische in den privaten Winkel: Es wird absolut.
aus e. Notizbuch, 17. 10. 08
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen