Sonntag, 17. August 2014
Reichtum und Armut der Sprache.
openings by danieleyre
In der Sprache liegt die Reflexion, und darum kann die Sprache das Unmittelbare nicht aussagen. Die Sprache tötet das Unmittelbare, und darum ist es unmöglich, in der Sprache das Musikalische auszusagen, aber diese scheinbare Armut der Sprache ist gerade ihr Reichtum. Das Unmittelbare ist nämlich das Unbestimmbare, und darum kann die Sprache es nicht auffassen; dass es aber das Unbestimmbare ist, ist nicht seine Vollkommenheit, sondern ein Mangel an ihm.
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Kierkegaard, Entweder-Oder, München 1975, S. 85
Nota.
Dass die Unbestimmbarkeit des Unbestimmten "ein Magel an ihm" sei, lässt sich gut bestreiten; freilich nicht in der Sprache der Begriffe, sondern mit den Bildern der Anschauung.
JE
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