Ein Schulphilosoph bin ich nicht geworden, bin aber, nachdem ich meinen Erwerbsberuf beendet hatte, zum Philosophieren zurückgekehrt. Dabei ist es mir widerfahren, meine Vorstellungen zu einem System zu ordnen – nur im Kopf, nicht auf dem Papier, denn das ist schwierig. – Nun gilt systematisches Philosophieren in Fach- kreisen heut ohnehin als dumm und anmaßend, und wenn ich dort überhaupt eine Chance haben will, muss ich gewissenhaft vorzeigen, dass ich 'mein System' weißgott nicht mutwillig konstruiere, sondern nur auf Schritt und Tritt mir zuziehe, ohne es hindern zu können. Darum die Form der täglich fortzuschreibenden Blogs und deren Zerstreuung in ein gutes halbes Dutzend.
Die Fichtiana und die hiesigen Philosophierungen sind das Kernstück, sie erläutern einander. Und da am empirisch-anthropologischen Anfangspunkt meines pp. Systems 'das Ästhetische' als Spezifikum des poietischen Vermögens alias produktive Einbildungskraft, an seinem spekulativ-transzendentalen Endpunkt aber 'das Absolute' als die ästhetische Idee schlechthin steht, ist das Blog Geschmackssachen der Dritte im Bund.
Der fragmentarische Vortrag macht die Beschäftigung mit 'meinem System' abwechslungsreich und unterhalt- sam, aber übersichtlich ist er nicht. Allerdings vermute ich, wer ein System übersichtlich darstellen kann, hat es nicht richtig verstanden.
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In den Fichtiana habe ich während des letzten Jahres die Wissenschaftslehre nova methodo in ihrem vollen Wortlaut Stück für Stück digital zugänglich gemacht (und kommentiert). Diese Arbeit wird demnächst abgeschlossen sein. Dann werde ich sie auf einer eigenen Seite im Zusammenhang veröffentlichen. Das wird eine Weile dauern, während derer ich beide Blogs nur unregelmäßig bestücken kann.
Wenn auch das besorgt ist, werde ich beide Blogs wohl zusammenlegen. Denn ab dann kann ich 'mein System' nur noch als eine Emendation der Fichte'schen Transzendentalphilosophie vorstellen.
Jochen Ebmeier
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