Donnerstag, 5. Januar 2017

Form und Inhalt.



Es ist eine Schluderei, die sich dem Hegeljargon verdankt, wenn immer wieder von einer Dialektik von Form und Inhalt geredet wird, so als ginge es um ein Match zweier Boxer, wo mal der eine, mal der andere die Oberhand hat. 

Form und Inhalt gehören gar nicht zu einander. Zum Inhalt gehört das Gefäß, das ihn fasst. Beide könnten ohne einander sein, wennauch der Inhalt womöglich verrinnen müsste.

Zur Form gehört der Stoff. Der Stoff wäre auch ohne eine Form; zwar noch nicht Stoff, aber etwas wäre er schon. Die Form dagegen kommt (realiter) nur am Stoff vor. Ohne ihn gäbe es sie nicht. Man darf höchstens sagen: Erst die Form kann das Etwas zum Stoff bestimmen. Nämlich einer, der sich die Form (idealiter) ausgedacht hat, hilft sie dem Etwas über und macht es damit zu Stoff. 

Was wäre daran dialektisch? Die Initiative läge immer außerhalb; bei einem dritten, der will, ausdenkt und macht. 

(In der Schulsprache ausgedrückt: Stoff ist das Bestimmbare, Form ist die Bestimmung. Vorausgesetzt ist immer einer, der bestimmen will.)


 



Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

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