Samstag, 28. Januar 2017

Die Transzendentalphilosophie wird positiv, indem sie kritisch ist.



Als einzig mögliche Weise des Philosophierens ist nach Kants Kritiken die Transzendentalphilosophie übriggeblieben: die Frage nach der Möglichkeit und den Bedingungen des Wissens. Des Wissens von den Dingen, wovon denn sonst? Doch nicht von den Dingen selber handelt sie, sondern von ihnen als - Bedin- gungen des Wissens von ihnen.

Mit andern Worten, sie ist Kritik und sonst nichts.

Positiv wird sie nur als Kritik: Wo sie sich mit Wirklichem beschäftigt, beschäftigt sie sich mit dem Wissen von ihm. Wo sie sich zum Beispiel mit der Moral beschäftigt, untersucht sie Morallehren und überprüft sie nach ihrer jeweiligen Möglichkeit und nach ihren Bedingungen. Das ist ihr positiver Beitrag zur Morallehre: dass sie kritisch und, wo sie selber etwas auszusagen findet, negativ ist. 


Die Transzendentalphilosophie ist nicht prima philosophia. Sie hat zur Voraussetzung vielmehr das wirkliche Wissen. Erst wenn dieses einen gewissen Umfang angenommen hat, wird sie überhaupt möglich, und zwar nicht bloß in historischem, sondern in materaillogischem Sinn. Was sie an ihm übriglässt, mag gelten. Prima philosophia wird sie erst ex post.






Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

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