Sie schließt ihren Beitrag mit der skeptischen Wendung: «'Bevor diese Theorie erklären kann, wie höhere Kognition entsteht, muss sie noch viel spezifischer werden.' – Vielleicht zeigt sich dann indes, dass wir im Oberstübchen ja doch noch etwas mehr tun, als immerzu nur Prognosefehler zu korrigieren.»
Das habe ich kommentiert:
Na selbstverständlich tun wir im Oberstübchen noch etwas mehr, als immerzu nur Prognosefehler zu korri- gieren. Nämlich Prognosen entwerfen. Die kämen von allein durch die Erfahrung auf uns zu? Aber die Erfah- rung bestand in der Korrektur von Prognosefehlern.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Um die Annahme einer Allerersten Prognose kommen wir nicht herum. Damit Erfahruungen überhaupt gemacht werden können, müssen nicht nur die Instrumente - Kants Apriori - 'zuhanden' sein, sondern ein vorgä ngiger Sinnentwurf: Fichtes Tathandlung.
Wenn nun das Predictive Coding ideengeschichtlich bis auf J. F. Herbart (und mit ihm auf die englische Assoziati- onspsychologie)zurückgeführt wird, sollte nicht vergessen werden, dass Herbart bei J. G. Fichte in der philoso- phischen Lehre war. Ein früh und entschieden abtrünniger Schüler zwar, aber es hat ihn nicht gehindert, sich am Material der Fichte schen Philosophie reichlich zu bedienen (wie später auch Schopenhauer).
Hier ist es der Primat des Praktischen in all unserer Vorstellungstätigkeit; ihrer Intentionalität und Gerichtet- heit: 'Wollen', 'Streben', 'Trieb'. Das (lediglich zum Behuf der Erklärung angenommene) 'Ich' ist ursprünglich schlechthin handelnd, aber es handelt nicht nur 'einfach so', sondern immer um zu....
Wenn m an also sucht, mit welcher Philosophie sich die neue Psychologie am besten verträgt, muss man nicht weit gehen, es reicht ein Klick zu meinem Blog.
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