Donnerstag, 29. September 2016

Digitalisieren heißt fungibel machen.


Uwe-Jens Kahl_pixelio.de 

Ein Symbol ist ein 'digit': ein Zeichen für einen 'content', dessen sachliche Gestalt in keinerlei Verhältnis zu dessen sinnlicher Erscheinungsform zu stehen braucht. Ein Wort ist so ein Symbol, oder ein X oder ein U oder eine Zahl. (Dass das digitale Denken mit dem Zählen begonnen hätte, bestreite ich. Die ersten 'Zahlen' waren Ordnungszahlen: erst eins, danach ein zweites, usw.; sie bezeichnen eine Folge in der Zeit - und die wird analog 'angeschaut': im Bild der Bewegung).

Das wirkliche Denken geschieht überhaupt nicht digital. Das wirkliche Denken geschieht nicht diskursiv. Das wirkliche Denken geschieht in einer Kaskade von unfassbaren Bildern. Erst in der Reflexion, die das Denken des Denkens ist, werden die Bilder 'begriffen': fest-gestellt und ein-gegrenzt (de-finiert). Das diskursive Denken ist die Form der Reflexion. Aber die Reflexion ist sekundär, sie bezieht sich auf (metà) das anschauliche Denken als ihren Stoff. Allerdings kann erst sie das anschauliche Denken nach richtig oder falsch unterscheiden. Mit andern Worten, ohne sie ist es zu nichts zu gebrauchen.

aus e. online-Forum, im Juni 2010






Dienstag, 27. September 2016

Das Erhebliche.


16.                                                                                                                                          aus Über Ästhetik 

Das Elementardatum unserer Gewärtigkeit (Gewahrseins, Zur-Welt-Seins...) ist weder die Vorstellung (im Symbolsystem: „Denken“)* noch die Wahrnehmung („Sinnlichkeit“). Beide werden erst nachträglich in der Reflexion (=durch das „Eintreten“ der sprachlichen Repräsentation!) von einander geschieden. Und schon gar nicht so, daß „erst“ die sinnliche Wahrnehmung „da“ wäre und „dann“ die Vorstellung „hinzukommt“. Sondern zuerst ist immer Erleben „da“. „Erlebnis“ wäre schon zu viel gesagt: zunächst einmal ein „Strom“ in einem „Feld“, aus dem gelegentlich Einzelnes „herausragt“, weil es Aufmerksamkeit erregt - oder es erregt Aufmerksamkeit, weil es „irgendwie“ herausragt, wie die Figur aus ihrem Grund. [„auffällig“: vgl. A. Gehlen, Anthropologische Forschung, S. 119] 

Was aber ist es, das einzelne Momente auszeichnet in (zeitlich) dem „Strom“ oder (räumlich) dem „Feld“? Schon das Feld selbst ist konstituiert von einem wie auch immer geringen Grad von Aufmerksamkeit, und wenn sich ein Moment abzeichnet, dann immer, wenn und weil sich die Aufmerksamkeit darauf gelenkt hat. Ja, aber warum? Weil sie Qualitäten (Washeiten) „erkennt“, die sie von Anderm unterscheiden kann; weil sie nicht so sind, wie (all) das Andere; also eine Information unterscheidet von einer (relativen) Nicht-Informati- on, Redundanz. Ein Hier-jetzt-nicht-Erwartetes von einem Sowieso-schon-Dagewesenem. [Insofern ist Neu- heit doch eine ästhetische Qualität! cf. Burke] 

Und später dann wird auf das So-Ausgezeichnete geachtet, ob, wann und wo man es wieder erkennt. Jetzt wird es erwartet, und wenn ‚es’ sich nicht wieder ‚ereignet’, dann ist das die Information. Also alles ‚Neue’ ist informativ, und eo ipso interessant. Also das Erlebnis ist die unmittelbare Gegebenheitsweise dessen, was ‚einem unbeteiligten Beobachter’ als Ereignis vorkommt - und also auch der Reflexion, in der ‚ich’ ‚mich’ anschaue, ‚als ob’ ich ein Anderer wäre. 

"Wahrgenommen" wird immer nur eine Figur in einem Grund. - Die Figur ist immer eine Störung des Grundes. D. h. nur als Störung "ist" sie Figur. Figur und Grund ‚verhalten’ sich nicht "dialektisch": Sie "bedingen" einander nicht! Zwar "gibt es" keine Figur ohne Grund, aber es gibt einen Grund ohne Figur. Nur "ist" er dann kein Grund. Aber er ist auch nicht Nichts. Er ist... "Strom", unausgezeichnet, unbeachtet. Er "ist", aber er bedeutet nichts. Erst wenn er als "das, was" er "ist" - nämlich nichts Bedeutendes - gestört wird, wird er etwas. (Das Auge "sieht" eine ungeordnete Fläche, aber es "nimmt" sie nicht "wahr"; es kann darauf nicht verharren; es "flackert", sucht nach einem "Anhalts-Punkt"; und wenn es keinen findet, halluziniert es ihn in die Fläche hinein - und "widmet" sie ipso facto zu einem Grund "um".)

 - Die Erwartung eines Sinns im Meer des Sinnlosen; die Erwartung einer Figur im wüst-Unbestimmten ist so tief in unsere mentale Dispostiton eingeprägt, daß gewisse optische Texturen - von Kandinski über Mondrian bis Pollock - ihre ästhetische Kraft gerade aus dem Verstoß gegen die Erwartung, aus ihrer Enttäuschung gewinnen.

aus ca. 2000 

(Nota. - Dies ist denkpsychologisch gemeint; nicht transzendentalphilosophisch.)
 

Montag, 26. September 2016

Bilder vom Handeln.



Ein-bilden, an-schauen, vor-stellen, dar-stellen, aus-drücken, be-zeichnen, be-greifen.
 

Imaginare, in-tueor, re-praesentare, ex-primere, de-signare, re-flectare, con-cipere.
 

Lat. imaginare scheint aus dem Rahmen zu fallen, weil es von imago käme; dieses kommt aber von i-mitor.




Sonntag, 25. September 2016

Vorstellung und Begriffe, oder Stoff und Form.



Vorstellung ist der Stoff, zu dem die Begriffe die Formen liefern.

Formlos und Eine ist die Vorstellung nur actu, im Moment des Vorstellens selbst, aber sie hat keine - wie Herbart das nannte - 'Henkel und Ösen', mit denen die eine beliebig
an eine andere geküpft werden könnte, sie muss zu Begriffen bestimmt - begrenzt und in sich gegliedert - werden: Anders kann ich sie nicht erfassen, behalten, unter- scheiden, wiederfinden - und womöglich weitergeben. 

Mit an dern Worten, real werden Vorstellungen in unserer Welt nur in der Form, als Begriffe. 'So, wie sie sind' gibt es sie nur für mich und nur momentan; ich kann mit ihnen nichts anfangen

Aber ohne den Stoff gibt es die Form gar nicht.









Samstag, 24. September 2016

Mein Vermögen.


diwa-money

Mein Vermögen ist eins. Ob es phylogenetisch oder ontogenetisch bedingt ist, ob es mir angestammt wurde oder ob ich es spontan und individuell erworben habe, merkt man ihm selbst nicht an.

Verschieden sind die Gegenstände, auf die ich es anwende, und verschieden wohl auch die Weisen der Anwen- dung. Ähnliche Anwendungsweisen schaffen Ähnlichkeiten zwischen Gegenständen, die ich so zu Klassen zu- sammenfassen kann.

Bin ich soweit einmal gekommen, mag es aussehen, als sei mein Vermögen selbst in Klassen unterschieden. Namentlich in ein Erkenntnisvermögen, durch das ich mit Hilfe von Begriffen an den Gegenständen meine Zwecke realisiere, und eine zweckfreie Anwendung, die 'ohne Interesse gefällt'. Letztere fasse ich auf als mein ästhetisches Vermögen. Ob und wie das eine oder das andere in Anspruch genommen wurde, lässt sich immer erst am einzelnen Fall und nachträglich unterscheiden.

2. 9. 13

Freitag, 23. September 2016

Qualitäten und Axiome.



Qualitäten machen sich anschaulich geltend. Sie sind nicht erweisbar. Weil sie von nichts abgeleitet sind, lassen sie sich auf nichts zurückführen.

Was 'durch sich selber' gilt, ist ein Axiom.* Etwas, das nicht erkannt, verstanden oder begriffen würde, sondern gewürdigt und gewertet. Die axiomatischen Grundlagen der Mathematik gelten nicht, weil sie erwiesen sind, sondern weil keiner, der Augen im Kopf hat, ihnen widersprechen wird. Sie gelten für alle, aber nur faktisch; kollektiv, nicht allgemein.**

Ästhetische Qualitäten gelten nur individuell, für den Einzelnen. Für ihn mit Notwendigkeit: 'aus sich heraus' und absolut; ob aber auch für einen andern, ist völlig offen.

*) von gr. áxios, wert.
**) kollektiv, weil sie sich durch niemand widerlegen lassen - wodurch sie aber noch nicht bewiesen sind.

5. 9. 13

 

Donnerstag, 22. September 2016

Wozu taugt philosophieren?


Ekart Hartmann  / pixelio.de

Was soll denn nun eine Philosophie, und wozu bedarf es der spitzfindigen Zurüstung derselben, wenn sie gesteht, dass sie für das Leben nichts andres sagen, zu demselben [sich] nicht einmal als Instrument bilden kann; daß sie nur Wissenschaftslehre, keineswegs Weisheitsschule ist?

Ich erinnere auch hier an die oft gegebene Antwort. Ihr Hauptnutzen ist negativ und kritisch. Es mangelt in dem, was nun gewöhnlich für Lebensweisheit gehalten wird, nicht daran, daß sie zu wenig, sondern daran, daß sie zu viel enthält. Man hat eben die erräsonierten Sätze der oben beschriebenen erschaffenden Metaphysik hereingetragen – und diese sollen [wieder heraus] gesondert werden. Sie hat die Bestimmung, die gemeine Erkenntnis von aller fremden Zutat zu reinigen.

Dies hat ihnen Kant zur Genüge gezeigt.

Mittelbar, d. h. inwiefern ihre Kenntnis mit der Kenntnis des Lebens vereinigt ist, hat sie auch einen positiven Nutzen. Für das unmittelbar praktische pädagogische im weitesten Sinn des Worts: Sie zeigt, wie man die Menschen bilden müsse, um moralische, echtreligiöse, legale Gesinnungen in ihnen hervorzubringen und nach und nach allgemein zu machen. Für die theoretische Philosophie, Erkenntnis der Sinnenwelt, Naturwissenschaft ist sie regulativ. Sie zeigt, was man von der Natur fragen müsse. 

Ihr Einfluß auf die Gesinnung des Menschengeschlechts überhaupt ist, daß sie ihnen Kraft, Mut und Selbstvertrauen beibringt, indem sie zeigt, daß sie und ihr ganzes Schicksal lediglich von sich selbst abhängen; indem sie den Mens chen auf seine eignen Füße stellt.

aus: Johann Gottlieb Fichte, Rückerinnerungen, Antworten, Fragen in: Gesamtausgabe Bd. II/5, S. 122f.


Mittwoch, 21. September 2016

Über das Geschmacksurteil.


berlincapitalclub

Und ihr sagt mir, Freunde, dass nicht zu streiten sei über Geschmack und Schmecken? Aber alles Leben ist Streit um Geschmack und Schmecken!

Geschmack: das ist Gewicht zugleich und Wagschale und Wägender; und wehe allem Lebendigen, das ohne Streit um Gewicht und Wagschale und Wägende leben wollte!
__________________________________________________
Nietzsche, aus Von dem Erhabenen in Also sprach Zarathustra 




Dienstag, 20. September 2016

Über Geschmack lässt sich streiten.


W. Busch

Kant hat eine völlig neue Art zu denken in die Welt gesetzt, da hatte er genug zu tun; all den jahrhundertealten scholastischen Ballast abzustreifen, den er in der Wolff-Baumgarten-Schule mitbekommen hatte, fehlte ihm die Zeit. Oder anders - wenn sein Herangehen an das Erkenntnisvermögen insgesamt auch ein phänomenologi- sches ist, hängt er in der Durchführung immer noch der Unsitte an, vorab Begriffe zu definieren und hernach Erkenntnis daraus zu konstruieren. 

Etwa so: Weil ästhethische Urteile mitgeteilt werden, müssen sie auf Erkenntnis ausgegangen sein, denn nur Erkenntnis lässt sich mitteilen. Ergo muss den Geschmacksurteilen etwas Allgemeingültiges zukommen. - Wenn aber nun gerade dies das Paradox der ästhetischen Urteile wäre: dass sie so mitgeteilt werden, als ob sie allgemeine Geltung beanspruchen könnten, obwohl sie doch aus rein privatem Erleben stammen - ? Weshalb man über Geschmack sehr wohl streiten kann, nur nicht argumentieren, weil eben die Begriffe fehlen.
 

Man könnte sagen: Im Streit über Geschmacksurteile findet ein freies Spiel der Vorstellungskräfte statt, das eben deshalb ein Spiel ist, weil die Erkenntnisvermögen dabei immer nur so tun, als ob... Das wäre nicht bloß der natürliche Hang der Menschen zur Geselligkeit, sondern die Eigenlogik der Geschmacksurteile: dass sie danach drängen, mitgeteilt zu werden, weil sie erst ganz sie selber sind, sobald sie Junge werfen. 

25. 10. 14

Montag, 19. September 2016

Sinnbehauptungen.


Lafrance, Johannes d. Täufer

Sinnbehauptungen sind schlechterdings nicht Wissenschaft - sie liegen ihr richtungweisend zu Grunde und bedienen sich nachträglich aus ihren Resultaten als ihren Rechtfertigungen. Sie werden dennoch selber Gegenstand der Wissenschaft - nämlich der Kritik, die ihren Anspruch bestreitet, mehr sein zu wollen als Mythen.

Es ist nicht ein Mythos so gut wie ein anderer. Der Sinn, den sie jeweils behaupten, muss sich der öffentlichen Meinung stellen und sich als das zeigen, was er ist: Behauptung. Und er muss einsichtig machen, was an diesem Sinn wahrer, besser, schöner sein soll als an einem andern. Die Wissenschaft kann dann immer nur laut auf- schreien, wenn sich einer hinter ihr versteckt.

Merke: Wissenschaft ist das Verfahren, das jeden Satz auf seine Gründe hin prüft. Sinnbehauptungeen sind aber nicht begründet, sondern motiviert. Sie lassen sich allenfalls rechtfertigen; beweisen oder widerlegen kann man sie nicht.






Sonntag, 18. September 2016

Was Wahrheit wirklich ist.


Joujou, pixelio.de

Die Auflösung des Problems der Wahrheit ist ziemlich schlicht - aber leider auch wieder nur ein Problem. 

Nämlich so: Wahrheit ist gar nichts, das ist, sondern das, was gelten soll. Sie liegt gar nicht in den Dingen selbst, sondern in unseren Urteilen. Nämlich so, dass ich gar nicht urteilen könnte, wenn ich nicht voraussetzte, dass "es" Wahrheit 'gibt' - wohl wissend, dass "es" ein solches Es gar nicht 'gibt'. Wahrheit ist eine Fiktion. Aber keine, auf die ich, wenn's beliebt, auch verzichten könnte. Der umgekehrte Satz 'Wahrheit gibt es nicht' ist nämlich sinnlos. Indem der Satz offenbar beansprucht, wahr zu sein, widerspricht seine Form dem Inhalt. (Kommunika- tionstheoretiker reden von der Meta-Ebene im Unterschied zu der Objekt-Ebene.)*

Der theoretische Widerspruch, dass "es" einerseits Wahrheit nicht 'gibt', und "es" andererseits Wahrheit schlech- terdings 'geben soll', lässt sich nur praktisch heben: Die Wirklichkeit der Wahrheit 'besteht' immer nur darin, dass ich nach ihr frage. Sie ist ein schöner Schein; aber ein unumgänglicher. 

aus e. online-Forum, in 2007

*) ein 'performativer Widerspruch', sagen die Sprechakttheoretiker...



Samstag, 17. September 2016

A priori, a posteriori.


Kathrin Brechbühler, pixelio.de

Wirkliches Wissen ist natürlich immer a posteriori. Das hat Kant nicht bestritten. Er hat seine Unterscheidung nicht naturalistisch gemeint - so als gäbe es ein biologisch verankertes Vermögen der "apriorischen" und eines der "aposteriorischen" Erkenntnis.* Das wirkliche, empirisch konstatierbare 'Erkennen' ist immer nur Eines; hic et nunc. Aber in dem Moment, in dem ein Erkenntnisakt stattfindet und sich auf ein vorfindliches Etwas bezieht, sind im Subjekt immer schon eine ganze Reihe von Prämissen angesammelt, die Form und Gehalt der neuen Erkenntnis präfigurieren. Das ist die sozusagen 'phänomenale' Ausgangslage.

Die "transzendentale" Fragestellung ist rein kritisch: Wissen kann nicht zustande kommen, indem 'Information' aus dem Objekt quasi wie ein Postpaket "abgeht" und im Subjekt wie in einem Behältnis "ankommt". Dann müsste man sich das Objekt als einen 'Absender' vorstellen - und also selber als ein Subjekt. Subjekti(vi)tät muss also als das Prioritäre - das, was a priori 'da' ist - vorgestellt werden. 'Objektität' ist also das, was sekundär - a posteriori - 'hinzu' kommt. Dann müsste man in der Realgeschichte des empirisch vorfindlichen Wissens gedank- lich alles Objektive nach und nach 'abtragen' können und am Ende auf das 'rein Subjektive' stoßen: dasjenige, dem keine Begegnung mit Objektivem voraus gegangen ist, sondern selbst das eigentlich Agile (=dasjenige, von dem die 'Bewegung' aus ging) war. Was jeweils als 'a priori' und was als 'a posteriori' erscheint, hängt von der Reflexionsebene ab.

Am untersten Ende der Analyse, auf der "transzendentalen" Ebene, wo von allem Gegenständlichen schon abstrahiert wurde, bleiben der analysierenden Intelligenz nur die "Vermögen" übrig; aber nicht als etwas, das man (als 'gegenständlich') angetroffen hat (und im psychologischen Test nachweislich ist), sondern als etwas, das man schlechterdings annehmen muss: denn da 'Erkenntnis' offenkundig geschieht, muss man notwendiger Weise annehmen, dass es ein 'Vermögen' dafür gab!

(Bei Kant sind es drei; die 'reine', theoretische und die 'praktische' Vernunft sowie die Urteilskraft. Die Frage, ob es sich vielleicht nur um verschiedene Modi, verschiedene 'Seiten' des einen Grundvermögens handelt, hat er sich zwar gestellt, aber bearbeitet hat er sie nicht mehr.)

aus e. online-Forum; in 2007

*) und schon gar nicht, als gäbe es 'von Natur' zwei Klassen von Gegenständen: die apriorischen und die aposteriorischen....


Freitag, 16. September 2016

Setzen.

zur Terminologie
 
Setzen - in der lateinischen Schulsprache: ponere; was gesetzt wurde, ist positiv - ist seit Fichte immer Setzen als; nämlich Setzen als dieses.

Bestimmen von 'dieses' geschieht dann durch Entgegen-Setzen. Es sind nicht zwei aufeinander folgende Akte, sondern zwei Seiten desselben Akts. Man kann nicht das Eine tun und das Andre lassen.




Donnerstag, 15. September 2016

Umriss der Wissenschaftslehre.



Die Eingangsfrage der Wissenschaftslehre ist die: Wie kommen wir zu der Annahme, dass unseren Vorstellun- gen etwas außer uns entspricht? Das ist der Terminus ad quem. Terminus a quo ist: Im Bewusstsein ist nichts als Vorstellungen, oder: Ins Ich kommt nichts, als was es in sich setzt. 

Dieses muss aus jenem hergeleitet, jenes muss auf dieses hingeführt werden. Der Gang ist durch beide entge- gengesetzte Prämissen vorgeschrieben, er ist lediglich aufzusuchen - allerdings nicht so, wie er aus Begriffen definiert,* sondern wie er in der Vorstellung wirklich hervorgebracht werden könnte.

*) Die Verwendung von Begriffen setzt ein System der Vorstellungen schon voraus; dessen Möglichkeit soll aber erst begründet werden.


 




Mittwoch, 14. September 2016

Analog anschauen, digital repräsentieren.

Wolfgang Dirscherl, pixelio.de

 Eben kommt eine Meldung, wonach der Unterschied zwischen Arbeits- und  Langzeitgedächtnis (u. a.) der sei, dass die Erinnerungsgehalte im ersteren analog, im zweiten aber digital abgespeichert würden. Eine digitale Form der Repräsentation der Welt im neuronalen Gewebe selbst? Das wäre eine wahre Revolution in der Hirnforschung.

Leider wird es aber wohl so sein, dass nur wieder die Begriffe schludrig verwendet wurden. Darum dieser Eintrag.


Aus einer Diskussion in einem online-Forum; im Juni 2010:

...weil 'digital' einen Sinn nur im gegensätzlichen Verhältnis zu 'analog' hat. Allerdings wird das Analoge als solches erst kenntlich, seit sich das Digitale sozusagen 'rein' ausgebildet hat.
 

Das nächstliegende Beispiel ist natürlich das Zifferblatt der Uhr. Bei der analogen Uhr wird die Abfolge der einzelnen 'Zeitpunkte' nicht durch ein den 'Punkten' gänzlich äußerliches Symbol 'bezeichnet'; sondern der Verlauf der Zeit wird durch die Eigenbewegungen der Zeiger 'gezeigt': Die Bewegung der Zeiger ist ein 'Abbild' der 'verlaufenden' Zeit. Der Zeiger repräsentiert die Zeit. Die Unterteilungen am Umkreis des Zifferblattes sind lediglich 'Anhalts'-Punkte.

Um ein digitales Zifferblat zu 'verstehen', muss ich die Bedeutung der Zahlen vorher kennen - und muss dann die Abfolge der Zeit'punkte' in meinem Kopf in das Bild der 'verlaufenden' Zeit übersetzen. Auf einem analogen Zifferblatt sehe ich, wie die Zeit verläuft. Ich muss keine Zahlen kennen, ich muss die Unterteilung des Tages in Stunden nicht kennen. Ein Fünfjähriger sagt: Wenn der große Zeiger da steht, ist die Mittagsruhe vorbei; dann kann ich wieder spielen.
 

In einem Spielfilm wird das Geschehen in bewegten Bildern 'gezeigt'; in dem Roman, der dem Drehbuch zugrundelag, wurde das Geschehen durch Worte 'bezeichnet'. Ich muss die Bedeutung der Schriftzeichen in meinem Verstand in Lautbilder umsetzen, die Lautbilder zu Wörtern zusammenfassen und mir deren 'Bedeutung' re/präsentieren. Und das alles muss ich vor meinem inneren Auge in bewegte Bilder übersetzen: Ich muss mir etwas vorstellen. Im Film konnte ich etwas anschauen.

Eine wesentliche Prämisse hat die digitale Repräsentationsform: Sie setzt voraus, dass die Zeit nicht 'fließt', sondern aus identifizierbaren Punkten 'zusammengesetz' ist. Ebenso kann 'der' Raum nur als Addition von einzeln bezeichneten (und als solchen bekannten) 'Räumen' vorgestellt werden. Das innere Bild, das ich 'mir mache', muss aus vorab bekannten Daten – Maßeinheiten - zusammengesetzt werden. Die digitale Information muss ich erst noch 'entziffern'. - In der analogen Darstellung ist sie sofort als ganze 'da'.

Grob gesagt: Die analoge Darstellungsweise hat den Vorteil der Fülle. Die digitale Darstellungsweise hat den Vorteil der Genauigkeit. Die eine ist unmittelbar, die andere ist Vermittlung.

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.... Nein, so kann es nicht sein: dass 'unser Denken auch in kleinsten Schüben erfolgt, also digital'. Ein Digit - von lat. digitus=(Zeige)finger - besteht aus zweierlei: zuerst aus einem Bedeutungsgehalt, und dann aus einem 'Zeiger', der auf ihn hinweist.

Es kann einen Bedeutungsgehalt geben, auf den kein Zeiger weist. Das dürfte auf die große Masse unserer Denkleistungen im Laufe eines Tages zutreffen. Sie kommen wie sie gehen. Man kann sie nicht behalten: Denn dazu müsste ich sie mit einem Zeiger versehen, durch den sie in meinen Gedächtnisspeicher einordnen kann. Mit einer kleinen Minderzahl von Denkleistungen machen wir genau das: Wir zeichnen sie durch Zeiger ('Begriffe') aus und können uns seither wieder an sie erinnern.

Umgekehrt kann es nicht sein: dass schon ein Zeiger da wäre, bevor noch ein Bedeutungsgehalt da war, auf den er weisen könnte. 



Allerdings sind im erlernten Begriffsystem eines sprachmächtigen Kulturmenschen tausende solcher Zeiger 'schon da' - nämlich gebunden ans das, auf was sie zeigen -, so dass in diesem Netz eine große Masse von den aus meiner Einbildungskraft sprudelnden 'Bedeutungen' sozusagen 'von alleine' hängenbleiben.

Die 'kleinsten Schübe' werden durch die begrifflichen Zeiger in das Sprudeln 'von außen' hineingetragen. Anschauung ist Anschauung und Reflexion ist Reflexion. Erst das Denken, dann das Denken des Denkens.

Es würde mich interessieren, wie die Bilder in unserem Gedächtnis gespeichert sind. Erst dann könnte ich sagen: Das kann sein, das kann nicht sein.

(Dies “Quale” fasziniert mich…)

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.... Das mit dem Speichern ist mir deswegen so wichtig, weil wir dann auch den "Zeigefinger" besser verstehen könnten. Es besteht der Verdacht, dass in unserem Gedächtnis mehr gespeichert ist, als wir uns erinnern können. Es kommt manchmal nur zufällig ans Tageslicht, manchmal unter besonderen Bedingungen wie z.B. während einer psychoanalytischen Sitzung oder in Hypnose.

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.... 'Wie' das gespeichert - und noch viel interessanter: 'wie' es dann wieder aufgerufen wird, das kann einstweilen keiner sagen, und es gibt theoretische Gründe für die Annahme, dass man es niemals wissen wird. Die Hirnforscher teilen uns mit, dass schon ganz einfache 'Gehalte' nicht etwa in dieser oder jener bestimmten Nervenzelle (Neuron) gespeichert werden, sondern bereits in 'Assemblies' von etlichen Dutzend, die über weit entfernte Hirnregionen verteilt und durch Synapsen mit einander verschaltet sind.

So schon für das 'Denken'. Vollends mysteriös wird es aber beim 'Denken des Denkens', der Reflexion. Die Hirnforschung hat buchstäblich nicht die leiseste Vorstellung davon, wie sie zustande kommt.

Vor zehn Jahren (siehe ‘Vom Gehirn zum Bewußtsein’, in: Elsner, N., u. Gerd Lüer (Hg.), “Das Gehirn und sein Geist”, Göttingen 2000) ist das Wolf Singer immerhin noch als ein Problem aufgefallen, aber seine gemutmaßte 'Lösung' war höchst zweifelhaft: Die Reflexion käme durch 'Iteration', das heißt die sehr rasche, sehr häufige Wiederholung immer desselben Vorstellungsakts zustande - so als würde die Vorstellung über ihre eigenen Füße stolpern.

Das hatte wenig Plausibilität für sich, aber immerhin hat der Forscher noch das Problem gesehen. Doch in demselben Aufsatz hat er auch erstmals sein seitheriges Steckenpferd angekündigt: die Attacke wider das Ich und seine Freiheit und die Behauptung durchgängiger kausaler Determiniertheit. Und dieses reitet er seither ohn’ Unterlass, und da hat er das störende Thema Reflexion schnell wieder beiseite gelegt.

Und schon sind wir wieder bei digital und analog: Denn eine 'Stelle', eine 'Instanz', einen 'Arbeitsgang' oder sonstwas, wo die analoge Anschauung in eine digitale Repräsentation 'umgerechnet' wird (und zurück!), und die man eben 'ich' oder 'Bewusstsein' oder 'Reflexion' nennen könnte, die muss es geben: weil dieses Umrechnen ja tatsächlich geschieht. Solange Singer nicht zeigen kann, dass und womöglich wie dieser Akt durch etwas Vorangegangenes 'determiniert' sein könnte, hat er gar kein Recht, auf die Annahme eines Ich zu verzichten.
 

Der Übergang von analog zu digital ist nämlich genau das, dessen Möglichkeit er bestreitet: Er ist ein Bruch. Der Bruch besteht in der Einführung des Verneinungs- und vor allem des Frage-Modus, die beide nur in der digitalen Repräsentationsweise möglich sind, nicht aber in der ihr zu Grunde liegenden analogen. Wie soll der Umstand, dass ich verneine oder gar: ob ich frage, denn 'determiniert' sein? Er ist ja die Entdeterminierung selbst.

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.... Das ist allerdings der entscheidende Unterschied: Auf analoge Weise kann ich keine Verneinung wiedergeben. 'Ein Pferd' kann ich mühelos 'zeigen' – ich brauche nicht einmal einen Fotoapparat, ein paar Bleistiftstriche reichen. Aber wie soll ich 'kein Pferd' zeigen? Kein Pferd sieht ganz genauso aus wie keine Suppenschüssel oder… keine Verneinung. Für 'nein' und 'nicht' brauche ich ein Digit, dessen Bedeutung jedermann vorab schon kennt.

Und wie ist es dann erst beim Fragemodus! Wie soll ich 'was ist ein Pferd' bildlich darstellen – ohne Fragezeichen?! Die Fülle der Anschauung ist der digitalen Zersetzung alles Wirklichen und Gedachten in Millionen Bedeutungsatome an Reichtum haushoch überlegen. Sobald wir uns aber klarmachen, dass uns 'die Welt' immer noch vielmehr Fragen aufgibt als sie beantwortet, erkennen wir, dass der Digitalmodus die Bedingung allen Wissens ist. Begriffe ohne Anschauung sind leer, sagt Kant, aber Anschauung ohne Begriff ist blind.



Nota, Nov. 2013:

Nicht damit zu verwechseln: der Umstand, dass eine Sinneszelle Reize allerdings 'im Takt' aufnimmt, in der kleinsten neuronalen Zeiteinheit von (soundsoviel) Millisekunden. Es ist wie in einem Kinofilm: Das Celluloidband ist aus ein paar Millionen einzelnen Bilder zusammengesetzt. Wenn sie rasch hintereinander abgespult werden, 'erscheinen' sie wohl in diskreten 'Sprüngen', aber nicht mir:  Ich nehme sie als stetigen Fluss wahr. Denn natürlich hat zwar die Filmkamera ein paar Millionen Mal ihre Bilder 'geschossen'. Aber es war ein stetiger Fluss, den sie 'aufgenommen' hat.




Dienstag, 13. September 2016

Eine Idee gibt es nur als Aufgabe.




Es "kann nur eine Idee sein; ein bloßer Gedanke in uns, von welchem gar nicht vorgegeben wird, daß ihm in der wirklichen Welt außer uns etwas entspräche. Ideen können unmittelbar nicht gedacht werden. Sie sind Aufgaben eines Denkens, und nur, inwiefern wenigstens die Aufgabe begriffen werden kann, kommen sie in unserm Bewußtsein vor."
______________________
Fichte, Gesamtausgabe, Bd. 1.2, S. 133


Nota. - Aufgabe heißt griechisch problêma. Nach dem Fichte-Schüler Herbart sind Ideen daher Probleme.
JE



Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

Montag, 12. September 2016

Kritisch?


aus tagesschau.de

Ein kritischer Denker ist nicht schon einer, der in jeder Suppe ein Haar zu finden weiß. Kritisch sein heißt: nur das gelten lassen, was auf seine Gründe hin geprüft wurde.

Kein im wirklichen Wissenschaftsgeschäft Tätiger kann sich leisten, alle Gründe selber zu prüfen, von denen er ausgeht. Jeder Realwissenschaftler setzt tausend Gründe voraus, von denen er annimmt, dass viele Kollegen vor ihm sie schon erfolgreich überprüft haben werden. Anders könnte es gar keine Wissenschaft geben.

Nur für eine Wissenschaft gilt das nicht, für die Mutter aller andern: In der Philosophie muss sich ein jeder zumuten lassen, wirklich alles selber zu prüfen, von vorne an; unter allen Voraussetzungen auch noch die allererste - die, die allen andern zugrunde liegt - selber 'kritisiert' zu haben. Und die heißt: Ich urteile. Das kann man so schreiben: Ich urteile, oder auch: Ich urteile – es bedeutet jedesmal dasselbe: Wenn ich nicht urteilte, gäbe es mich nicht, und: Wenn ich nicht wäre, gäbe es kein Urteil.

Es reicht auch nicht, den Satz zu lesen und beifällig zu nicken. Man muss ihn schon selber gedacht haben; sonst wird es nichts mit dem Philosophieren.

17. 1. 14



Sonntag, 11. September 2016

Symbol oder Begriff?



Mathematische Modelle können immer nur beschreiben, aber nichts erklären. Darum glauben wir, wir würden Dinge begreifen, die wir uns doch nicht vorstellen können. - Nein, begreifen eben nicht, sondern nur in Sym-bolen darstellen. Es ist eine aus rationalistischer Zeit mitgeschleppte Unsitte, alles, was symbolisiert werden kann, für einen Begriff zu halten. 

Nota: Begriffe ohne Anschauung sind leer.





Samstag, 10. September 2016

Lob des Realismus.



Es mag schon sein, dass ein über Milliarden Jahre sophistizierter Nervenapparat uns das alles nur vorgaukelt. Das aber tut er wirklich, und einen andern haben wir nicht.



Freitag, 9. September 2016

Apologie der Redundanz.



Der Algorithmus muss wohl das, was besonders oft vorkommt, für besonders wichtig halten. Redundanz hat für ihn keinen faden Geschmack, weil er gar nichts schmeckt: Das wäre eine qualitative Bestimmung, die ihm in der Seele fremd ist. Für ihn wiegt eine Information so viel wie die andere, Qualitäten kennt er nur, wenn sie in Reihen von Ien und 0en dargestellt sind; und da zählt nur die Menge.

Fad ist Redundanz aber bloß im intellektuellen Gebrauch. Wenn ich einen Satz hundertmal höre, gewinnt er nicht mehr Bedeutung, als wenn ich ihn nur einmal gehört hätte. Aber die kommt mir vor, als hätte ich sie schon immer gekannt und hätte den Satz gar nicht erst hören müssen: Er hat mich nur Zeit gekostet.

Doch was wäre im Leben redundanter als mein Herzschlag und das Ein- und Ausatmen? Da mag auch einer meinen, ihm sei im Leben nichts wichtiger als der Höhepunkt bei der intimen Vereinigung. Und doch könnte auch er, wenn es sein müsste, eine lange Zeit darauf verzichten; auf seinen Herzschlag und seinen Atem aber nicht. 



Donnerstag, 8. September 2016

Konstruktivismus und Transzendentalphilosophie.


m.busch

Wir wissen nichts, als was in unserer Vorstellung vorkommt. Alles, wovon wir wissen, kommt in unserer Vorstellung vor. Wir wissen nur von unseren Vorstellungen.

Bis hierher sagt der Konstruktivismus nichts anderes als die Transzendentalphilosophie.

Alles, was wir wissen, sind lediglich Vorstellungen: Konstrukte - das sagt nur der Konstruktivismus.

Wir unterscheiden alle zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was wir uns bloß vorstellen - das wiederum sagen beide. Und beiden sagen: Die Unterscheidung zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was wir uns bloß vorstellen, ist wiederum eine Vorstellung. 

Nun stellt sich mit Macht die Frage: Woher diese Unterscheidung? 

An dem Punkt trennen sich beide - genauer gesagt, diese Frage lässt der pp. Konstruktivismus links liegen.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Diese Unterscheidung geschieht nach einer Regel, oder sie geschieht ohne eine Regel; mit andern Worten: Sie geschieht zufällig. Geschieht sie aber zufällig, dann gilt sie nicht: "Alles bloß Konstrukt", sagen die Konstruktivisten. 

Aber die meisten von ihnen - alle, soweit meine Kenntnis reicht - haben sich die Frage nur noch nicht gestellt, und da war ihnen die Transzendentalphilosophie um zwei Jahrhunderte voraus: Wenn es eine Regel dafür gibt, dann kann sie nur im Verfahren des Vorstellens selber begründet sein; und ebendies gilt es zu erkunden: Wie kommen wir zu der Annahme, dass außer unsrer Vorstellung wirkliche Dinge da seien?





Mittwoch, 7. September 2016

Intelligenz ist nicht künstlich.




Das ist das Entscheidende: Der Algorithmus ermittelt Wahrscheinlichkeiten aus einer großen Datenmenge. Wenn Intelligenz, wie das Wort andeutet, etwas mit Durchblick zu tun hat, dann ist das, was das selbstfahrende Auto tut, ... keine Intelligenz. Durchblick soll nämlich heißen: verstehen, warum und wozu. Da werden nicht Daten ausgezählt, sondern 'Daten' - Fakten, Ereignisse, Begriffe... - zu einander in ein hierarchisches Verhältnis gesetzt. Kriterium des hierarchischen Aufbaus ist Bedeutung.

Da ist Eines, "auf das es ankommt", alle Andern werden danach angeordnet, in welcher Beziehung sie zu dieser Hauptsache stehen. Da ist ein Unfall eine verhältnismäßig seltenes Ereignis, der Algorithmus wird ihn nicht hochschätzen. Aber dem Autofahrer ist er das, worauf es in einem unwahrscheinlichen, aber ganz besonderen Fall am meisten ankommt. Das kann man nicht aus einer Datenmenge auszählen, das ist ein Werturteil; eine Sache nicht der Menge, sondern der Qualität. Das
ist Intelligenz. Das ist  Geist. Das muss einer selber können
, das lässt sich nicht programmieren. Es ist eine Kunst, aber künstlich geht es nicht.

aus e.
Kommentar.





Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

Dienstag, 6. September 2016

Umfang und Inhalt.


 Rainer Sturm  / pixelio.de

"Die Bedeutung der Wörter ist ihre Verwendung im Sprachspiel." – Das ist salopp ausgedrückt. Um den springenden Punkt zu vertuschen? Die Bedeutung der Wörter bildet sich aus durch ihre Verwendung im Sprachspiel: Das wäre korrekt. Denn es lässt die Frage offen, wo die Wörter her gekommen sind; oder besser: Es stellt die Frage! Erst das Sprachspiel, dann die Bedeutungen? Oder doch: erst die Bedeutungen, dann das Sprachspiel?!

Einen Begriff nennen wir ein Wort, dessen Bedeutung durch seine Verwendungen in den Sprachspielen so festgestellt ist, dass sie in den verschiedensten – na ja, in verschiedenen Sprachspielen fungieren kann. Ob ich nun 'Bedeutung' sage oder 'Verwendung im Sprachspiel' – dieses bleibt: Beide befinden sich in der Spannung zwischen dem Gehalt – 'intensio' – und dem Umfang – 'extensio' – des Begriffs. Wobei die Intensio nichts anderes ist, als was die Scholastiker intentio nannten: 'das, was beabsichtitgt ist, das, worauf abgesehen wird'. Die Extensio, das ist offenbar der Umkreis der (sinnlich begegnenden) Phänomene, die unter die Absicht des Begriffs fallen, die also im Begriff 'mitgemeint' sind. So, dass die Intensio die Qualitäten festlegt, die 'gemeint' sind; und die Extensio die Phänomene zählt, denen diese Qualitäten zugesprochen werden. So, dass weiterhin die Zahl der gemeinten Phänomene zunimmt in dem Maße, wie die Zahl der gemeinten Qualitäten abnimmt, und wiederum abnimmt in dem Maße, wie die Intensität (Stärke, Tiefe, nicht: Menge!) der jeweiligen Qualität zunimmt. (Und ohne Qualitäten geht es nicht.)

Es reproduziert sich in jedem Begriff die Doppeltheit des Bewusstseins, dass dem sinnlich Gegebenen eine Bedeutung zu-gedacht wird, und keines ohne das andere gedacht werden kann; also der 'Begriff' (oder das 'Ding', das er 'erfasst') immer in einer Schwebe vorkommt zwischen Umfang und Gehalt.

[vgl. Cassirer. Umfang und Gehalt d. Begriffs]

aus e. Notizbuch; um 2002 



Montag, 5. September 2016

Wenn Freiheit möglich sein soll...


 Rainer Sturm, pixelio.de 

Wenn Freiheit möglich sein soll, dann muß ein Objektives vor-gegeben sein. Denn wenn nicht, woran sollte sich meine Wahl entscheiden? Wenn ein Urteil möglich sein soll, dann muß es Gründe finden können.

Denn wenn ich die Resultate meiner Wahlakte nur untereinander vergleichen könnte, dann wären sie alle gleich-gültig; d.h. ob ich so oder so wählte, wäre in letzter [!] Instanz ohne Bedeutung. Aber dann gäbe es keine Wahl. (Es wäre nicht einmal Dieses oder Jenes dauerhaft zu unterscheiden.)

Soll ich wählen können, d.h. will ich frei sein, so muß ich meiner Willkür einen Entscheidungsgrund voraus-setzen, an dem die Resultate meiner Wahl sich sollen bewähren können, und als allem Handeln vorausgesetzt, nenne ich diesen Grund objektiv (oder absolut). Und je nachdem, auf welchem 'Feld' meiner Handlungsmöglich-keiten ich diesen Grund herbeiziehe, heißt er das Wahre, das Gute oder das Schöne.

Aber ob ich frei sein will, muß ich schon selber wissen. Und ob ich es bin, kann sich nur actu erweisen: wenn und indem ich wirklich wähle. Darum ist auch das Objektive, das ich meinem Handeln als Bestimmunsgrund voraussetze, immer nur actu gegeben: wenn und indem ich wirklich wähle. Hernach kann ich mich seiner gewissermaßen nur noch "erinnern" - als an ein "Bild" (das ich dann allerdings später "erraten" darf).

Freiheit ist keine Tatsache, sondern eine problematische Projektion, die sich jedesmal neu bewähren muß - sofern sie soll. Aber so ist auch das Objektive. 'Sinn' ist eine Petitio principii. 

aus e. Notizbuch, 4. 12. 94



Samstag, 3. September 2016

Der andere Weg der Sprachkritik.

 Fritz Mauthner

Alle Philosophie ist "Sprachkritik", schrieb Wittgenstein schon im Tractatus [4.0031]doch ob man daraus, dass er selber kaum etwas anderes getan hat, schließen darf, wie es die zeitgenössische 'analytische' Schule tut, er habe sie für nichts als Sprachkritik gehalten, ist durchaus strittig. Unstrittig ist, dass er sie nicht im Sinne Mauthners verstanden wissen wollte [ebd.]. Damit sind die beiden großen Richtungen aufgezeigt, in die sprachkritisches Philosophieren gehen kann. Die eine macht, grob gesagt, den exakten Gebrauch der Wörter zum Maßstab für die Tauglichkeit des Denkens, und die andere macht das, was gedacht, was vorgestellt, was wirklich gemeint ist, zum Maßstab für die Tauglichkeit der Sprache. Zugrunde liegt die jeweils entgegengesetzte Antwort auf die Frage: Sind die Wörter die Bedingung des Vorstellens, oder ist das Vorstellen die Bedingung des Sprechens? 

Mauthners Antwort ist klar: Grundlage des Denkens sind nicht die Wörter, sondern die Bilder - und die werden von den Wörtern nur unvollkommen wiedergegeben. Das Missverständnis entsteht nicht (erst) dadurch, dass die Wörter regelwidrig verwendet werden, sondern (bereits) dadurch, dass die Sprache zu dürftig ist, um den Reichtum des Gedachten auszudrücken.

Konsequenterweise hat er sich daher nicht auf das Argumentieren beschränkt, sondern ist zum Dichter geworden: Die Metapher erweitert die sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten, und was ihr an Genauigkeit fehlt, wiegt sie an Farbenpracht doppelt und dreifach auf.


Was übrigens Ludwig Wittgenstein gar nicht bestritten hätte: Ich glaube, meine Stellung zur Philosophie dadurch zusammengefasst zu haben, indem ich sagte: Philosophie dürfe man eigentlich nur dichten. in: Vermischte Bemerkungen, Ffm. 1994, S. 58. 

Die eigentliche Bedeutung der Sprache, das, was sie dem Vorstellen gegenüber zu einem Mehr macht und nicht zu einem Weniger, ist, dass sie uns das (willkürliche) Erinnern erlaubt: Ohne Sprache keine Gedächtnis; und, darf man hinzufügen, ohne Gedächtnis keine Reflexion. Die Wörter erlauben uns das Verneinen, das Unterscheiden und folglich das Bestimmen, die ohne Vergleichen mit bereits Vorgestellten, also ohne Gedächtnis, nicht möglich wären. (Freilich braucht man zum Vergleich nicht nur die Unterscheidung, sondern auch die Zusammenführung; Gedächtnis ohne Humor ist pedantisch und unfruchtbar.)
3. 10. 13
   
aus Neue Zürcher Zeitung, 2. 12. 2010:  

upj. · Den Herolden der analytischen Philosophie gilt der späte Ludwig Wittgenstein – insonderheit seit den 1953 publizierten «Philosophischen Untersuchungen» – als einsame Lichtfigur der philosophischen Sprachkritik, als ob niemand vor ihm je erkannt hätte, dass die meisten Fragen der Philosophie auch Fragen nach der Bedeutung der Wörter und ihrer Verwendung sind. Da sich die moderne analytische Philosophie aber dezidiert ahistorisch gebärdet, ist ihr bisweilen entgangen, dass die ganze Philosophiegeschichte mit «sprachanalytischen» Positionen durchsetzt ist. Auch Wittgenstein hat auf den Schultern von anderen gestanden; man denke nur an das Werk Ernst Machs oder etwa an den ebenso genialen wie marginalisierten Fritz Mauthner. Mauthner, 1849 in Böhmen geboren und 1923 in Meersburg am Bodensee verstorben, hat ein großes, von Kennern geschätztes Werk hinterlassen, zu dem u. a. seine dreibändigen «Beiträge zu einer Kritik der Sprache» gehören. Darin wird die Sprachkritik als radikalste Vernunft- und Erkenntniskritik umrissen, der grundlegend metaphorische Charakter des Sprechens herausgearbeitet – und es werden, originell genug, gewisse sonderbare Blüten der Logik auf die «Tautologik» zurückgeführt. Wittgenstein hat das Werk Mauthners sehr wohl gekannt, wenn auch immer abgewertet. 

Mauthner gehört zu jenen «Überbegabten», die in verschiedenen Sparten brillieren; Drama, Novelle, Schauspiel, Satire; hinzu kommen Beiträge zur Kulturgeschichte sowie eine vierbändige Geschichte des Atheismus im Abendland. Nach seinem Tod hat die damals sehr offene «Neue Zürcher Zeitung» diesem durchaus unbequemen und radikalen Geist am 8. Juli 1923 immerhin einen ganzseitigen Nachruf gewidmet. Um Mauthner, diesen so aufrechten und anregenden unter den radikalen Denkern, ist es erfreulicherweise nie ganz still geworden. 

aus wikipedia
... 
Zitat: „Zum Hasse, zum höhnischen Lachen bringt uns die Sprache durch die ihr innewohnende Frechheit. Sie hat uns frech verraten; jetzt kennen wir sie. Und in den lichten Augenblicken dieser furchtbaren Einsicht toben wir gegen die Sprache wie gegen den nächsten Menschen, der uns um unseren Glauben, um unsere Liebe, um unsere Hoffnung betrogen hat.“ (Beiträge zu einer Kritik der Sprache I, Das Schweigen)

Mauthner erhielt bei seinem Lehrer Ernst Mach in Prag die speziellen Grundlagen für seine späteren Arbeiten. Ernst Mach war als Physiker, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker ein vielseitiger Wissenschaftler, der auch Sinnesphysiologie und Psychologie in seine Überlegungen einbezog und bereits vor Albert Einstein das vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum forderte. Mach gilt auch als einer der Wegbereiter der psychologischenGestalttheorie.

Sein Schüler Fritz Mauthner war ebenso breitgefächert interessiert und setzte sich in wissenschaftstheoretischen Betrachtungen mit den aktuellen Ergebnissen der Psychologie auseinander. Von Mach übernahm Mauthner die Vereinigung der Raumdimensionen und der Zeitdimension im vierdimensionalen Kontinuum. Während Einstein diese Sichtweise auf den ganzen Kosmos anwendete, verknüpfte Mauthner diese moderne Ansicht mit psychophysiologischen Betrachtungen, die im Gedächtnis eine raumzeitliche Ordnung vermuten.

Zitat: „Wir werden die Zeit als die vierte Dimension des Wirklichen kennenlernen. In Anknüpfung daran wird es uns umso schneller einleuchten, daß unser Gedächtnissinn einzelne vergangene Vorstellungen, die sogenannten Erinnerungen, genau ebenso in der Zeit lokalisiert, wie unser Gesichtssinn seine Vorstellungen in den drei Dimensionen des Raumes lokalisiert. Und genau so wie der Schnittpunkt des Koordinatensystems für unsere Augen durch unser Gehirn geht, so ist der Nullpunkt für die Erstreckung der Zeit immer unsere Gegenwart; der Nullpunkt bleibt bei uns, während wir in der Zeit weiterleben, wie das Koordinatensystem des Raumes sich mit uns bewegt. Die begriffliche Schwierigkeit läge nur darin, daß das Gedächtnis uns die Zeit erst erzeugt, in welche es die Daten der übrigen Sinne projiziert.“

Mauthner schlug hier einen gedanklichen Weg ein, der den zeitlichen Aspekt der „Korrelationstheorie der Hirnforschung“, unseren „Arbeitstakt im Bewußtsein“, bereits in das Blickfeld rückte.

Zitat: „Und so halte ich es für eine brauchbare Hypothese, daß allerdings immer nur eine Vorstellung an dem Nadelöhr unseres Bewußtseins vorüberzieht, weil ja in diesem Sinne immer nur das Gegenwärtigste, d. h. das im geistigen Magen eben sich Assimilierende, das eben augenblicklich dem Gehirn Arbeit machende — daß das allein die Aufmerksamkeit fesselt (natürlich, weil ja auch die Gegenwart als Zeit nur die Nadelspitze zwischen Vergangenheit und Zukunft ist, die Wirklichkeitswelt also in jedem Augenblick nicht breiter sein kann, als die Fadendünne dieses Augenblickes, als ein Nadelöhr), daß aber zugleich das Gedächtnis, d. h. die unbewußte Registratur des Gehirns, wohl über unseren ganzen Wissensschatz verfügt, alles mit der Augenblicksvorstellung zunächst Verwandte schon in Bereitschaft hält, also daß das Gehirn in seinem Gedächtnis den weiten Horizont besitzt, der die Welt der Erfahrung oder die Vergangenheit und die Welt der Möglichkeiten oder die Zukunft umfaßt.“ (Bewusstsein/Zeit und Assoziation)

Dem Gedächtnis kommt in Mauthners Sprachphilosophie eine zentrale Bedeutung zu. Zitate:

„Meine Überzeugung ist, daß die Rätsel der Sprache mit dem Schlüsselworte Gedächtnis zu lösen seien, oder vielmehr daß die Rätsel, welche das Wesen und die Entstehung der Sprache uns aufgibt, zurückzuschieben seien auf das Wesen des menschlichen Gedächtnisses.“

„Bei dem normalen Menschen ist Sach- und Wortgedächtnis aufs engste miteinander verbunden. Ja diese Verbindung ist eine bloße Tautologie, wenn ich mit der Behauptung recht habe, daß die Sprache oder der Wortschatz eines Menschen eben nichts anderes sei als sein individuelles Gedächtnis für seine Erfahrung. Die Sprache ist nichts als Gedächtnis, weil sie gar nichts anderes sein kann.“(Gedächtnis und Sprache)

Gedächtnis, Bewusstsein und Sprache sind für Mauthner verschiedene Wörter für den ganzheitlichen Zusammenhang des Weltwissens aus einzelnen Erinnerungsbildern.

„Das Gedächtnis ist eine Tatsache des Bewußtseins und das Bewußtsein ist für uns nur als Gedächtnis eine Tatsache. Man könnte mit diesen Worten noch weiter jonglieren und würde doch nicht einmal in dem skeptischen Sinne der Sprachkritik zu einer festen Definition der beiden Begriffe gelangen. Wir ahnen jedoch, daß eine durch Selbstbeobachtung ermittelte Tatsache des Bewußtseins nicht das Abstraktum Gedächtnis ist, sondern nur die Reihe einzelner Erinnerungsbilder; wir ahnen, daß das Wort Bewußtsein eigentlich nichts anderes bedeutet als den Zusammenhang der Erinnerungsbilder (Bewußtes Gedächtnis)

Angeregt durch die Gestalttheorie stellte Mauthner den Begriff der „Ähnlichkeit“ in das Zentrum seiner erkenntnis- und sprachtheoretischen Betrachtungen.

Zitate:„Die Ähnlichkeit dürfte noch einmal die wichtigste Rolle in der Psychologie spielen. Vielleicht hat man die Ähnlichkeit bisher instinktiv darum vernachlässigt, weil man sonst zu früh hätte einsehen müssen, wie tief unser logisches oder sprachliches Wissen unter unseren wissenschaftlichen Ansprüchen stehe, wie weit entfernt unsere Begriffsbildung von mathematischer Genauigkeit sei; denn unsere Sprachbegriffe beruhen auf Ähnlichkeit, die mathematischen Formeln auf Gleichheit.“

„Absolute Gleichheit ist eine Abstraktion des mathematischen Denkens. In der Wirklichkeitswelt gibt es nur Ähnlichkeit. Gleichheit ist starke Ähnlichkeit, ist ein relativer Begriff.“

„Auf Ähnlichkeit, nicht auf Gleichheit ist alles Klassifizieren oder die Sprache aufgebaut, auf Ähnlichkeit, nicht auf Gleichheit all unser Urteilen oder die Anwendung der Sprache. Alle Logik aber, auch die Algebra der Logik, geht von dem mathematischen Begriff der Gleichheit aus und ist darum eine gefährliche Wissenschaft. Um nicht zu weit abzuschweifen, sei nur kurz erwähnt, daß auch der Begriff oder das Gefühl der Kontinuität aus dem Gefühle der Ähnlichkeit allein entsteht.“''
... 


Nota. Mauthner übertreibt, wenn er sagt, die Sprache sei Gedächtnis. Sie ist das objektivierte, öffentliche Gedächtnis der Gattung. Für das Gedächtnis der Individuen ist sie ein Schlüssel, eine Landkarte, ein dictionnaire raisonné. Sie verzeichnet die tags, unter denen man das im Speicher Erinnerte vergegenwärtigen kann.
J.E.