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Die Welt selbst hat keinen Sinn. Umgekehrt. Indem ich [ihnen] einen Sinn [hinzu] erfinde, wird aus den Erscheinungen überhaupt erst eine Welt, und wenn nicht, dann nicht. Kann ich es also auch bleiben lassen?
Die Welt wird erst, indem ich ihr einen Sinne an-erfinde. Der Sinn der Welt ist, dass ich in ihr mein Leben führen muss. Auf einen Sinn der Welt kann ich nicht verzichten, ich verzichtete denn darauf, mein Leben zu führen. Das Paradox: Ich mag wohl mein Leben nicht führen (sondern, sagen wir, mein Bedürfnis befriedigen). Allerdings kann ich mein Leben nicht nicht-führen wollen. Sobald ich will (und sobald ich überhaupt Ich denke), setze ich voraus, dass da ein Sinn ist; und ich ihn realisiere, indem ich etwas will.
Ob das Leben einen Sinn hat, ist das pari von Pascal. Ich werde es darauf ankommen lassen müssen. Indem ich nach einem Sinn (überhaupt erst) frage, habe ich den Hauptteil der Antwort schon mitgegeben. Und andersrum: Der Sinn des Lebens besteht darin, dass ich nach ihm frage (und sobald ich mich bei einer Antwort beruhige, habe ich ihn sogleich wieder verloren).
aus e. Notizbuch, 11. 9. 03
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