Sonntag, 8. Februar 2015
Schnitzer.
Das Schreiben für ein Blog im Internet hat seine eigenen Gesetze. Sie müssen eher kurze als lange Texte ver- fassen, das ist klar. Und die Versuchung ist groß, Gedanken in die Welt zu schicken, bevor sie ausgereift sind. Das hat für den Schreiber und für den Leser aber einen eigenen Charme: Unausgegorenes Zeug hat einen pikanten Geschmack und kann sehr anregend sein.
Das gilt aber nicht für reine Schnitzer. Die sind eine Plage, und dass Sie sie nachträglich korrigieren müssen, wenn Sie welche finden, führt dazu, dass Texte aus dem Internet nicht zitierbar sind. Aber der Modus schreiben - klicken - posten, sobald Sie einen guten Schluss gefunden haben, provoziert Schnitzer regelrecht. Natürlich lesen Sie vor dem Klicken alles nochmal durch. Aber das Korrekturlesen für den Druck entfällt, und das war eine Schikane, die Sie zwang, nach Schnitzern zu suchen - nämlich mit den Augen von einem zu lesen, der Sie miss- verstehen will.
Das betraf nicht nur stilistische, sondern erst recht gedankliche Schnitzer...
Denken Sie also nicht, das Bloggen wäre eine bequeme Sache; es ist riskant, und wenn ich irgendwo akade- misch gebunden wäre, könnte ich es mir gar nicht leisten.
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