Montag, 23. April 2018

Ästhetik des Logischen.

S. Hofschlaeger, pixelio.de

Es gibt Wahrnehmungen und Vorstellungen, die schlechthin von einem Gefühl des Beifalls oder der Miss- billigung begleitet werden. -

So sind die logischen Operationen: Sie sind offenbar richtig oder falsch. Dieses Urteil lässt sich nicht weiter erklären oder begründen. Es ist evident.


aus e. Notizbuch, im Februar 09


Nota I. - Notwendig von einem Gefühl des Beifalls oder der Missbilligung begleitet - so definiert Herbart die ästhetischen Urteile (im Unterschied zu den "metaphysischen"), das war mir bekannt. Insofern bedeutet dieser Eintrag, dass auch die Logik ursprünglich ästhetisch begründet wäre.

9. 12. 24 


Nota II. - Der entscheidende Unterschied ist allerdings, dass ich das Einverständnis mit den logischen Urteilen einem Jeden anmute - sofern ich ihn zu den vernünftigen Wesen zählen soll. Das gilt für ästhetische Urteile offenbar nicht. Die setzen Vernunft nicht voraus. Vernunft setzt aber das ästhetische Urteil voraus, dass Wahrheit sein soll. Dieses wiederum nennt Fichte ein intellektuelles Gefühl. Darauf baut seinerseits alles reale vernünftige Denken auf, und dort herrscht Denkzwang.

Ist es aber der Denkzwang, der das System der Vernunft begründet, oder ist es das historisch gewordene System der Vernunft, das den Denkzwang generiert? 

Im Modell der Wissenschaftslehre wohl das erstere, in der Wirklichkeit das letztere. Die Wissenschaftslehre tut so, als ob es sich um ein für Jeden notwendiges Gefühl handle. In der Wirklichkeit wissen wir, dass es Leute gibt, die seiner entbehren. Das sind dann die, die wir nicht für vernünftig halten.






 

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