Samstag, 12. Oktober 2013

Wovon handelt Transzendentalphilosophie überhaupt?

Rainer Sturm, pixelio.de

Die Transzendentalphilosophie handelt von dem, was im Wissen vor sich ging, bevor es seiner bewusst wurde.

In ihr betrachtet sich das Wissen „von hinten und von vorn“: Von hinten – a posteriori, Reflexion; indem es sich bei seinem tun zuschaut. Von vorn – apriori, Spekulation; indem sie re-konstruiert, 'wie es gewesen sein muss, bevor…'

Wenn wir von dem, was im Wissen vorging, bevor es von sich wusste, Erfahrung  haben können, brauchen wir keine transzendentale Spekulation.

13. 4. 09

Die WL ist ein Modell – spekulatives Schema – vom Handeln der Intelligenz, bevor sie, als Reflexion, ihrer selbst gewärtig wurde. Ein Modell nur, denn Erfahrung kann sie davon nicht haben: Sie hat ja erst noch geradeaus geschaut und noch nicht auf sich zurück. [WL] ist Rekonstruktion dessen, 'was geschehen sein muss, damit sie an die Stelle kommen konnte, wo sie sich auf sich selber richten musste'.  Muss geschehen sein nicht, weil es in ihrem 'Wesen' prädeterminiert war; sondern muss geschehen sein, weil sich doch die Intelligenz wirklich gegen sich selbst gewendet hat, sonst hätte sie ja bis heute keine Erfahrung von sich. Nicht ein Muss, weil; sondern ein Muss, um/zu. Ein pragmatisches Muss, kein kausales

[Mit der tatsächlichen Entwicklung der Intelligenz in der Gattungsgeschichte von H. sapiens hat das nur mittelbar zu tun, da es ja nicht empirische Ereignisse beschreibt, sondern deren Bedeutungen hinein-/herausliest. Es ist nicht evolutionäre Psychologie, sondern spekulative Philosophie.]

1. 2. 2013

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