Rainer Sturm, pixelio.de
Die Transzendentalphilosophie handelt von dem, was im Wissen vor sich ging, bevor es seiner bewusst wurde.
In ihr
betrachtet sich das Wissen „von hinten und von vorn“: Von hinten – a
posteriori, Reflexion; indem es sich
bei seinem tun zuschaut. Von vorn –
apriori, Spekulation; indem sie re-konstruiert, 'wie es gewesen sein muss,
bevor…'
Wenn wir von
dem, was im Wissen vorging, bevor es von sich wusste, Erfahrung haben können,
brauchen wir keine transzendentale Spekulation.
13.
4. 09
Die
WL ist ein Modell – spekulatives Schema –
vom Handeln der Intelligenz, bevor sie, als Reflexion, ihrer selbst gewärtig
wurde. Ein Modell nur, denn Erfahrung kann sie davon nicht haben: Sie hat ja
erst noch geradeaus geschaut und noch nicht auf sich zurück. [WL] ist
Rekonstruktion dessen, 'was geschehen sein muss,
damit sie an die Stelle kommen konnte, wo sie sich auf sich selber richten
musste'. Muss geschehen sein nicht,
weil es in ihrem 'Wesen' prädeterminiert war; sondern muss geschehen sein, weil sich doch die Intelligenz wirklich gegen sich selbst gewendet hat, sonst hätte sie ja bis
heute keine Erfahrung von sich. Nicht ein Muss,
weil; sondern ein Muss, um/zu. Ein
pragmatisches Muss, kein kausales
[Mit
der tatsächlichen Entwicklung der Intelligenz in der Gattungsgeschichte von H.
sapiens hat das nur mittelbar zu tun, da es ja nicht empirische Ereignisse
beschreibt, sondern deren Bedeutungen hinein-/herausliest. Es ist nicht
evolutionäre Psychologie, sondern spekulative Philosophie.]
1.
2. 2013
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