Freitag, 11. Oktober 2013

Es gibt nichts Unbestimmtes.


Harald Schottner  / pixelio.de

Das logisch Unbestimmte ist phänomenal (entwicklungsgeschichtlich, genetisch) ein Zubestimmendes; nicht unbestimmt, sondern bestimmt als ein mit einem Mangel Behaftetes. Es ist als Frage gegeben. Es begegnet nicht als etwas, das im allgemeinen Verweisungszusammenhang der Bedeutungen keinen Platz hat, sondern als eines, dessen Platz noch aufzufinden ist. Es ist (schon) eine Aufgabe.

Dem Tier begegnet in seiner geschlossnen Umwelt nichts schlechthin Bedeutendes, sondern immer schon ein Dieses-Bedeutendes. Was in seiner Umwelt nichts zu bedeuten hat, begegnet ihm nicht als unbedeutend, sondern begegnet ihm so-gut-wie-gar-nicht. Der Verweisungszusammenhang aller möglichen Bedeutungen ist in seiner Umwelt, als seine Umwelt abgeschlossen.

Der logischen Betrachtung erscheint das Reich der Bedeutungen als gegeben, der transzendentalen Betrachtung erscheint er als gemacht.

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Ist die Wissenschaftslehre eine Anthropologie?

Sagen wir mal so: Der Mensch, von dessen Geist die WL eine pragmatische Geschichte erzählt, ist das autonome Subjekt der bürgerlichen Gesellschaft. Nicht immer hat ein Ich sich selbst gesetzt, indem es sich ein(em) Nicht-Ich entgegegesetzt hätte. Denn nicht immer hat sich ein Ich gesetzt. Unsere allerersten Vorfahren kannten, nachdem sie ihren Urwald verlassen hatten, außer ihrem Gruppen-Wir wohl nur ihr unmittelbarstes Bedürfnis.





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