Sonntag, 5. Mai 2019

Um ihrer selbst willen.

Ajax und Achilles

Dies hat das Philosophieren mit Kunst und dem Spielen gemeinsam: dass es um seiner selbst willen geschieht.
 

Wozu sie in der Welt taugen, kann man die Resultate des Philosophierens fragen - sofern es zu solchen kommt; nicht aber das Philosophieren selbst. Der Philosophierer muss sich vor der Welt rechtfertigen, sofern sie ihn bezahlt, sonst nicht.

Für die Art des Philosophierens macht das einen Riesenunterschied. 

2. 7. 17


Die Art des Philosophierens... 

Ich kann fragen, was Wahrheit ist, kann fragen, ob es sie überhaupt gibt, kann fragen, ob die Welt wirklich ist und, wenn ja, was ich in ihr soll. Ich kann fragen, ob ich wissen kann und was wissen überhaupt bedeutet. Das lässt sich endlos fortspinnen. Schließlich muss ich fragen, was philoso- phieren überhaupt ist, und alles fängt von vorne an. 

Es läuft nämlich immer darauf hinaus, dass ich einen Sinn finden will - in allem, was es auch sei. Anders als ein gegenständliches Ding, das ich, wenn ich will, links liegen lassen kann, kann mir ein Sinn nicht gleichgültig bleiben, denn je nachdem, wie er ausfällt, muss ich mein Wollen selbst danach bestimmen. Für mich, der ich mein Leben zu führen habe, ist der Sinn immer "eher da" als die Welt und die Dinge.

Wenn aber keiner 'da' wäre, wären in gewissem Sinn auch die Dinge nicht da.

Ich spiele um des Spielens willen. Aber ich philosopophiere, um mein Leben - so oder anders - führen zu können. Das ist offenbar nicht dasselbe.



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