Donnerstag, 26. Juli 2018

Vernunft ist unbegreiflich.

Erich Westendarp, pixelio.de  

Vernunft ist praktisch. Theoretisch ist sie nicht fassbar, denn dazu müsste sie bedingt* sein. Sie ist aber durch Freiheit möglich. 

Sie ist aber auch nicht "unbedingt", das lässt nur der Klang der Wörter vermuten. Denn sie ist gar nicht, sondern geschieht. Nämlich als das Wozu eines Akts. Der wiederum ist durch Freiheit möglich, und wo sie wirkt, entsteht ein Fakt. Ein Fakt ist unbegreiflich.

*) d. h. durch Begriffe bestimmbar, und das heißt: logisch. Aber das Fassen unter Begriffe muss die Vernunft erst selbst besorgen.

28. 6. 14

Manchmal leistet sich auch ein besonnener Autor eine Caprice. Vernunft ist die gedankliche Abstraktion von Vernünftigkeit, und die ist keine Sache, sondern ein tätiges Verhalten. Vernünftig handelt ein Ich, sofern es sich seine Zwecke selber setzt. Dazu muss es die Zwecke in Begriffe fassen. Nicht die Begriffe bilden Vernünftig- keit, sondern Vernünftigkeit fasst Begriffe. Mehr ist rhetorischer Schnörkel.


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen