Sonntag, 23. Juli 2017

Die Dialektik von Stoff und Form.


Die Form ist das Bestimmbare an der Materie. Das Bestimmbare an der Materie ist ihre Form. Form ist die Spur des Handelns an der Materie. - Was sollte es darüber hinaus für eine 'Dialektik von Stoff und Form' noch geben?

Zwischen Stoff und Form können Sie nicht überall unterscheiden? Darauf zielt obige Bemerkung ab: Was an einer Sache Stoff ist und was Form, hängt davon ab, was Sie vorab als Stoff aufgefasst haben. Denn das ist es, woraus Sie etwas machen wollen; die Formgebung legt fest, was daraus wird. Ob es sich dabei um einen 'mate- riellen' Stoff handelt oder einen bloß gedachten, ist Nebensache.


23. 7. 17
 



Ist nun der Begriff  Stoff oder Form? Wie man's nimmt. Betrachten wir ihn nach seiner Herkunft, ist er Stoff. Er ist Qualitas: das, was gemeint ist; eine Vorstellung. Allerdings eine bestimmte Vorstellung. Und das ist Form an ihm. Bestimmt wurde er nämlich durch Entgegensetzung, und die ist nicht Qualitas, sondern Verhältnis. 

Betrachten wir den Begriff, wie er ist, nämlich in seinem Verhältnis zum, nach seinem Platz im System der Ver- nunft, so ist er ein Relatives; seinerseits bestimmt durch ein Ganzes, das selber Qualitas und in Hinblick auf das er nur Form ist.

Es ist einfach der Unterschied von transzendentaler und pp. natürlicher Auffassungsart: Im natürlichen Bewusst- sein ist der Begriff der seiende harte Kern der Bedeutung. In transzendentaler Betrachtung ist er das an sich Wirkliche: gewolltes Tun, das aus der Zeit gefallen und zum Gedankending geronnen ist.









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