Freitag, 10. April 2015

Wo die Vorstellung von einem realen Absoluten herstammt.



Wahrheit ist kein Begriff, sondern eine Idee, indem sie sich durch keine Bestimmung erschöpfen lässt. Aber nicht so, dass man noch eine und stets noch eine Bestimmung hinzufügen könnte, ohne je zu Ende zu kommen; sondern so, dass man mit dem Bestimmen gar nicht erst anfangen kann.

Dies wäre eine Worterklärung: Wahrheit ist eine Geltung, die durch nichts bedingt ist.

Geltung ist das, was mich bestimmen kann, so oder anders zu handeln; das, was auf mein Wollen wirkt.

Ohne Bedingung heißt aber - auch ohne diese: dass sie auf mein (oder irgendein) Wollen wirkt. 

Das ist paradox.

Da aber unser Denken selber ein Handeln ist, kann es vom Wollen schlechterdings nicht abstrahieren, und so schiebt es unbemerkt einen unbedingten Willen nach, der die unbedingte Geltung bedingt. Das ist nicht minder paradox, kommt uns aber aus unserer animistischen Vorgeschichte her bekannt vor.

Es gibt nur zwei mögliche Vorstellungen von der Wahrheit: entweder das Intelligent Design, oder die prakti- sche Fiktion. Welche man wählt, hängt davon ab, was man für ein Mensch ist.






Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

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