Donnerstag, 6. November 2014

Was ohne Bedingung gilt.


Wahr ist ein Satz, der ohne Bedingung gilt; der gilt, ohne dass etwas Anderes gelten muss, das ihm vorauszusetzen und 'zu Grunde zu legen' wäre.

Wenn ich Etwas wissen will, muss ich Es als mir vorausgesetzt denken. In meinem Wissen kann ergo nichts Wahres vorkommen: Was immer ich weiß, ist bedingt - durch etwas, das nicht ich ist.

Das ist ein Salto.

19. 5. 13
 
 
'Wahr' bezieht sich nicht auf Seins-Aussagen. Sage ich: Dies ist ein Baum, dann ist diese Aussage nur richtig. Denn sie bezieht sich lediglich auf diejenigen Eigenschaften, die 'er' mit allen andern Pflanzen teilt, die ich ebenso nenne. Wahr wäre lediglich eine Aussage, die sich auf alle seine Eigenschaften bezöge. Aber die könnte ich nicht aussagen, weil ihre Menge sich nicht bestimmen lässt. (Er 'hat' nur solche 'Eigenschaften', die ich an ihm finden kann; finden könnte, wenn ich ewig suchen könnte. Und vor Ablauf der Ewigkeit dürfte ich keine Aussage machen.) …
 
'Wahr' ist keine Kategorie des empirischen Urteilens. Empirische Urteile sind nur richtig oder falsch.
 
'Wahrsein' ist eine logische Qualität eines Urteils. Wahr kann ein Urteil sein, welches gilt. Wahr ist ein Urteil, wenn es unter allen möglichen, allen denkmöglichen Umständen gilt.
 
Die Frage "Unter welchen Umständen ist ein Urteil wahr?" ist widersinnig. Es muss unter allen Umständen wahr sein. Darum lässt sich nach Wahrheit nicht fragen. Oder vielmehr anders; Wahrheit 'gibt es' nur, sofern man nach ihr fragt: als Problem.
 
aus e. Notizbuch, Jan. 08








Nota.Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

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